Rezension

Der Wilde

Der Wilde
von Guillermo Arriaga

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch spielt in Mexico-City in den sechziger Jahren. Juan Guillermo ist siebzehn, als er in recht kurzer Zeit seine ganze Familie verliert. Besonders der Tod seines Bruders Carlos, der ermordet wurde, nimmt ihn mit, denn die Polizei ist nicht an der Aufklärung interessiert. Juan will Rache. Doch dann begegnet er der schönen Chelo.

Dieses Buch ist keine leichte Lektüre und das in vielerlei Hinsicht. Die ständigen Wechsel zwischen den Zeiten und Handlungsstrengen machen es einem nicht einfach. Außerdem ist die Geschichte brutal, blutig und manchmal unappetitlich. Den Handlungsstrang mit dem Wolf emfand ich nicht so interessant. Dazu gibt es noch eine Reihe von Einschüben, wie zum Beispiel Mythen aus unterschiedlichen Ländern. Dennoch packt einen dieses Buch, denn die Geschichte ist wirklich wild und düster.

Juan ist eine interessante Persönlichkeit, auch wenn er mir nicht sonderlich sympathisch ist. Er wächst in einer rauen Welt auf. Auf den Straßen lauert die Gefahr und so spielt sich das Leben der Jugendlichen auf den Dächern ab. Das Schicksal meint es nicht gut mit Juan, er verliert seine Familie und muss schauen, wie er mit dem Leben zurechtkommt, das ihm einiges abverlangt. Er quält sich mit der Frage, ob er seinem Bruder hätte helfen können und will Rache. Seine Beziehung zu Chelo ist problematisch und Juan ist eifersüchtig. Mich nervte das Verhalten von Chelo.

Als Juan den Wolf aufnimmt, der sich nur schwer zähmen lässt, ändert sich für ihn etwas. Der Wunsch nach Rache vergeht.

Es ist ein interessantes Buch über menschliche Abgründe, Grausamkeit, Hass, Rachegelüste und das Leben. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich durch die Geschichte zu arbeiten, aber ich kam nie auf den Gedanken, das Buch abzubrechen.