Rezension

Der wunderbare Abschluss der Familiensaga

Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie -

Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie
von Lisa Graf

Bewertet mit 5 Sternen

Mit dem 3. Band "Dallmayr - Das Erbe einer Dynastie" von Lisa Graf (@lisa.grafriemann) geht die Geschichte um das Feinkosthaus in der Dienerstraße ab 1933 weiter.

 

In die Zukunft schauen, optimistisch sein und immer etwas Neues wagen, das hat Lotte Randlkofer von ihrer verstorbenen Schwiegermutter Therese gelernt. Sie will nun ihren Kunden eigene Kaffeemischungen in ihrem Delikatessenhaus anbieten. In Bremen, wo sie sich zusammen mit ihrem Mann Paul über das Kaffeerösten schlau macht, finden sie den jungen Kaffeeröster Fiete Wünsche, der zu ihnen nach München zieht und dort richtig gute Kaffeemischungen kreiert. Die Kunden sind begeistert.

Ganz langsam machen sich mit SS und Hakenkreuzfahnen neue Schrecken in München breit. Die Weltstadt mit Herz wird von Hitler zur „Hauptstadt der Bewegung“ erklärt.

 

Da mich die ersten beiden Geschichten um die Münchner Delikatessenhausinhaber richtig begeistert haben, war ich so gespannt auf den leider letzten Teil der Familiengeschichte. In diesem Buch passiert so viel und ich habe es so genossen, die Menschen, die ich in Band 1 und 2 kennengelernt und liebgewonnen habe, hier weiter in ihrem Leben begleiten zu können. Autorin Lisa Graf lässt mich die Auf und Ab´s in der Familie, die Unruhe und die nachfolgenden Schrecken der Zeit zwischen 1933 und dem Kriegsende richtig spüren.

Doch neben den Kriegsjahren finden die Kinder der Familie, Gregor, Johanna und Johann und auch Marie, ihr Glück und ihre Berufung. Ich bin mit Marie nach Palästina zu Elsa und ihrem Mann Alexej gereist, habe mit Gregor in einem Weingut in der Champagne gearbeitet und ihn nach England begleitet. Und natürlich habe ich Paul und Lotte bei ihrem Weg zur Kaffeerösterei im eigenen Haus begleitet. An sie alle werde ich denken, wenn ich in ihrem Delikatessengeschäft in der Dienerstraße mal wieder einkaufen gehe.

Der locker-leichte Erzählstil von Lisa Graf macht es mir leicht in die Geschichte einzutauchen und ihr zu folgen. Sie schafft eine fesselnde Atmosphäre, egal ob in guten oder schlechten Zeiten, der ich mich nicht entziehen kann.

Der Spannungsbogen baut sich mit der Zeit immer weiter auf und lässt beim Lesen keine Langeweile aufkommen. Ich war immer gespannt, was als nächstes passieren wird.

Was ich mir gewünscht hätte, ist ein Stammbaum oder ein Verzeichnis der Familie Randlkofer, die doch aus nicht gerade wenigen Mitgliedern besteht. Allerdings habe ich mich schnell wieder in die Familienverhältnisse hinein gefunden.

Ein wunderbarer Abschluss einer sehr interessanten, abwechslungsreichen und mitreißenden Familiengeschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.