Rezension

der zornige Wassermann

Wassermanns Zorn - Andreas Winkelmann

Wassermanns Zorn
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 4 Sternen

Melanie Sperling ist neu bei der Mordkommission. Und wie ein Spatz ist sie wendig, aufmerksam, frech und neigt zum Plappern. Schnell muss sie erkennen, dass ihr neuer Chef, Hauptkommissar Stiffler, nicht nur körperlich keinen Arsch in der Hose hat. Dem Alkohol durchaus zugetan ist er zu allem Übel auch noch einer dieser Typen von der alten Schule, die glauben, Frauen hätten nichts bei den Mordermittlungen verloren. Und nicht nur deshalb will er Melanie aufs Abstellgleis schieben. Er hat auch Sorge, dass sie herausfindet, wie sehr die neue Mordserie mit ihm persönlich zusammenhängt, wieviel er wirklich vor den Kollegen zu verbergen sucht und dass er eigentlich befangen ist für diese Ermittlungsarbeit.
Der "Wassermann" indess mordet um eben diesen Kommissar Stiffler zu treffen. Deshalb ertränkt er Frauen, die dem Kommissar nahe standen oder stehen und meldet ihm telefonisch den Vollzug der Tat und den Ort, an dem die Leichen zu finden sind. Aber der Wassermann ist eindeutig ein Psychopath, der sich zwar rächen will, dem aber das Töten und speziell das Ertränken jede Menge Lust bereitet und der schon in seiner Kindheit ein Rädchen locker hatte.
Während Melanie also mit Spürsinn und Hartnäckigkeit dem Wassermann immer näher kommt, und während ihr Chef in Alkohol und Selbstmitleid versinkt, und der Mörder bereits um sein nächstes Opfer kreist, lernen wir zwei weitere Personen kennen. Lavinia, ein ehemaliges Callgirl, die sich nichts sehnlicher wünscht, als nach Spanien auszuwandern und Traumatisches in der Vergangenheit zurückzulassen und Frank, der an der Schlafkrankheit leidet und immer mehr zum heilichen Star des Krimis wird.
Die Geschichte wird zügig mit häufigem Wechsel zwischen den Akteuren erzählt. Der Schreibstil ist durchaus angenehm und mit einer kleinen Dosis Tiefgang, die jeden Krimi gut zu Gesicht steht. Der Plot hat bis zum Schluss noch einige überraschende Wendungen parat und der Autor scheut auch nicht davor zurück 2 Hauptpersonen ins Grab zu schreiben.
Mir hat der Krimi gut gefallen und werde mir jetzt mal die Vorgänger besorgen müssen.