Rezension

detailliert und gut durchdacht

Nicht ein Wort - Brad Parks

Nicht ein Wort
von Brad Parks

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Ansonsten hatte uns eine Art Schwermut erfasst, die sich zusätzlich auf den Schatten legte, der sich über uns ausgebreitet hatte. Der Tod kroch näher heran.“ [331]

 

Bundesrichter sind einflussreich, entscheiden beziehungsweise beeinflussen mit Ihrem Richterspruch das Leben der anderen Personen. Wie sieht es aber aus, wenn sich das Machtverhältnis ändert und man selbst in eine Situation kommt in der man mehr oder weniger hilflos ist?

 

Genau hier setzt Brad Parks mit dem Roman „Nicht ein Wort“ an. Er schreibt sehr detailliert und deswegen auch glaubhaft. Aber manchmal wären ein paar Seiten weniger besser. Getreu dem Motto: Weniger ist mehr. Der anfangs gut aufgebaute Spannungsbogen lässt diverse Male richtig nach. Und das, obwohl der Schreibstil flüssig und das Buch richtig gut zu lesen ist.  

 

„Kann eine Kamera das Böse einfangen, das im Herzen einer Person lauert?“ [311]

 

Gelungen fand ich die Beschreibungen zu den psychologischen Auswirkungen der Entführung auf die Eltern. Das wird alles sehr gut dargelegt. Auch das Ende hat mich wirklich überrascht – im positiven Sinne. Damit konnte man nicht rechnen.

 

Fazit: Am Anfang und Ende des Buches kommen die Ereignisse Schlag auf Schlag. Ungeahnte Wendungen, Spannung. Eben alles was einen guten Thriller ausmacht. Im Mittelteil würde ich eher von einem Drama mit Spannungselementen sprechen. Die allgegenwärtige Gefahr ist stets spürbar.