Rezension

Deutlich besser als der erste Teil, aber...

One more Promise - Vi Keeland, Penelope Ward

One more Promise
von VI Keeland Penelope Ward

Bewertet mit 4 Sternen

Graham Morgan ist ein Kotzbrocken erster Güte. Das stellt Soraya Venedetta fest, als sie morgens in der U-Bahn in seiner Nähe sitzt und seinen Telefonaten lauscht. Als er sein Handy liegenlässt, sammelt sie es ein und bringt es wenige Tage später in seine Firma. Graham lässt sie aber nicht vor und wutentbrannt macht sie eindeutige Fotos ihres Körpers und schickt sie ihm. Daraufhin entspinnt sich ein Schlagabtausch per SMS, denn Graham ist nicht gewohnt, dass ihm eine Frau nicht sofort ergeben ist. Und er will sie finden und persönlich kennenlernen. Um jeden Preis…

Nach dem Lesen des etwas mauen ersten Teils der Reihe war ich ohne große Erwartungen an dieses Buch gegangen. Und war positiv angetan. Die Wortwechsel zwischen den beiden waren enorm witzig und pointiert. Graham und Soraya sind sich der starken Anziehungskraft durchaus bewußt. Während er bereit ist, gleich mit ihr ins Bett zugehen, sträubt sie sich zunächst, wohl wissend, dass ihr dieser Mann auch auf emotionaler Ebene gefährlich werden kann. Das Autorinnenduo Keeland/Ward hat hier zwei sympathische Protagonisten kreiert, die man einfach mit allen Ecken und Kanten mögen muss. 

Aber nach den spritzigen ersten Kapiteln beginnt das Buch, sich in die Länge zu ziehen. Nämlich dann, wenn wir zu dem tiefgründigen und ernsten Teil der Geschichte kommen. Obwohl alle Probleme durchaus plausibel und nachvollziehbar geschildert sind, begann die Story mich ein wenig zu langweilen. 

Denn egal, wie locker und leicht lesbar die Autorinnen schreiben - das Rad haben sie mit diesem Buch nicht neu erfunden. Alphamann mit trauriger Vergangenheit? Schon gehabt. Starke weibliche Gegenspielerin mit Altlasten aus der Kindheit? Ebenso. Intrigante Exfreundin? Jajaja. Und das sind die Gründe, warum es leider wieder nicht für die volle Punktzahl reicht. Andere Schriftstellerinnen bekommen das einfach gelungener hin. Und erneut finde ich, dass beide alleine besser schreiben als in Kooperation. Trotz allem habe ich das Buch als angenehmen Zeitvertreib genossen. In Erinnerung bleiben wird es mir aber nicht.

Herzlichen Dank an den LYX Verlag und an NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar. Hätte ich mir das Buch gekauft, wäre meine Bewertung nicht anders ausgefallen.