Rezension

Deutlich schwächer als Teil eins...

Germany
von Don Winslow

Bewertet mit 2 Sternen

"Missing New York", der erste Band um Frank Decker, hatte mir so gut gefallen, dass ich wissen wollte, wie der nächste Fall mit ihm wird. Gespannt begann ich mit der Lektüre, es folgte jedoch bald Ernüchterung.

Franks neuer Fall hat mit seinem besten Kumpel Charlie zu tun, der ihm im Krieg das Leben gerettet hat. Charlies hübsche Frau Kim kommt von einer Shoppingtour nicht mehr nach Hause. Hat man sie wohlmöglich entführt, weil Charlie Milliardär ist? Frank begibt sich auf die Suche und entdeckt Abgründe, die er nie erwartet hatte.

Frank Decker agiert hier als Ich- Erzähler, so dass wir bei seinen Ermittlungen live dabei sind. Richtig gut gefallen haben mir die Erinnerungen an die Kriegserlebnisse, die Frank als Soldat erlebt hat. Man spürt, warum er sich deswegen so verbunden mit Charlie fühlt.

Der Fall an sich ist eher verworren und konnte mich nicht so recht fesseln. Die Vermutungen, die Frank hat, wirkten oft eher aus der Luft gegriffen statt plausibel.

Auch die Spannung ist nur in sehr wenigen Situationen vorhanden, meist plätschert die Handlung eher vor sich hin.

Was mich richtig gestört hat ist, dass erst nach zwei Dritteln des Buches Frank überhaupt in Deutschland ist. Warum heißt das Buch denn "Germany", wenn es kaum dort spielt? Die Schilderungen Deutschlands wirkten auf mich leider wenig authentisch, vielmehr hatte ich den Eindruck durch Ortskarten geführt zu werden. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn Frank sich in zwei oder drei deutschen Städten aufgehalten hätte und diese dann realistischer dargestellt gewesen wären.

Die Auflösung war in jedem Fall überraschend, aber für mich nicht wirklich schlüssig.

Fazit: Ein schwacher Frank Decker Fall. Wenn die Reihe so bleibt, werde ich sie nicht weiter verfolgen. Kann man lesen, muss man aber nicht. Von mir gibt es nur eine Leseempfehlung für Hardcorefans des Autors.