Rezension

Deutsch-deutsche Geschichte spannend erzählt

Das zweite Geheimnis -

Das zweite Geheimnis
von Titus Müller

Bewertet mit 5 Sternen

1973 – In Ostberlin finden die Weltfestspiele der Jugend statt. Ria Nachtmann macht in Bulgarien Urlaub und trifft dort heimlich den westdeutschen Journalisten Jens, der ihre große Liebe ist. Sie war bis vor 12 Jahren Spionin des Bundesnachrichtendienstes. Ihr Schwager Henning ist Grenzsoldat und wird bei einer versuchten Flucht angeschossen und verhaftet. Durch diesen Fluchtversuch gerät Ria ins Visier der Stasi, sie wird in Bulgarien festgenommen, in die DDR gebracht und dort verhört. Die Vernehmerin Marga merkt, dass Ria sich anders verhält als andere Verdächtige und beschäftigt sich näher mit ihr. Ihre Vorgesetzten veranlassen allerdings, dass Ria freigelassen wird. Doch Marga folgt Ria weiter privat.

Da Ria die DDR verlassen will, nimmt sie verdeckt Kontakt zum BND auf. Ihr früherer Kontaktmann meldet sich und die Flucht wird geplant.

Titus Müller schildert die Geschehnisse die im Frühjahr und Sommer 1973 passieren, sehr anschaulich. Die Vernehmung von Verdächtigen durch die Stasi, das Training und Doping von jugendlichen Sportlern, die moralische Manipulation von Menschen, damit sie als Spitzel für die Stasi tätig werden, der Drill der Grenzsoldaten, hier könnte man noch vieles mehr auflisten, werden uns vor Augen geführt. Der Autor erzählt das alles in einer klaren Sprache, ohne zu emotional zu werden. Die Geschichte von Ria und ihrer Familie wird spannend erzählt, man möchte immer wissen, wie es weiter geht.

Wer sich für die jüngste Geschichte interessiert, sollte diesen Roman nicht verpassen. Der letzte Band der Trilogie erscheint lt. Verlag im Sommer 2023, ich werde ihn auf keinen Fall verpassen.