Rezension

Die Ärztin

Die Ärztin: Das Licht der Welt - Helene Sommerfeld

Die Ärztin: Das Licht der Welt
von Helene Sommerfeld

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
1876 verlässt die 13-jährige Gärtnertochter Ricarda schweren Herzens die ruhige Weite der Mark Brandenburg, um Henriette von Freystetten ins lebendige Berlin zu begleiten. Als Mündel der Komtess lernt das aufgeweckte Mädchen eine faszinierende neue Welt kennen: Die unverheiratete Frau führt in der glanzvollen Kaiserstadt ein emanzipiertes Leben, hält Salons und praktiziert als eine der ersten deutschen Ärztinnen. Tuberkulose, Bleichsucht oder Frauenleiden – Dr. Freystetten hat sich bei ihren gutbetuchten Patientinnen längst einen Namen gemacht. 
Kranken Menschen zu helfen, dem Tod die Stirn zu bieten, davon beginnt auch Ricarda heimlich zu träumen. Denn um die siechen Frauen, die jenseits des Boulevards Unter den Linden in Armut leben, kümmert sich niemand. Ein selbstbestimmtes Leben, wie die Komtess es führt, ist für eine junge Frau ihres Standes zwar unvorstellbar. Aber Ricarda ist entschlossen, für ihr Glück zu kämpfen. Sie ahnt nicht, dass die herrische Komtess eigene Pläne für ihren Schützling schmiedet. Und dass Ricardas Begegnung mit einem jungen Medizinstudenten all ihre Vorsätze ins Wanken bringen wird 

Meine Meinung:
Ich bin was dieses Buch angeht etwas zwiegespalten.
An manchen Stellen ging es mir einfach zu schnell voran und ich fand die Zeitsprünge zu groß.
An einer anderen Stelle hätte ich gerne einen Vorspulknopf gehabt. Aber das ist ja wie immer bei Büchern Ansichtssache. Das Buch wäre mit weniger großen Zeitsprüngen und noch mehr Details auf jeden Fall zu langatmig geworden. Aber bei mir bleibt leider trotzdem das Gefühl dass was fehlt.
Zwischendurch hatte ich leider auch noch das Gefühl, dass zu viele historische Fakten angerissen wurden. Ich mag es lieber wenn man sich auf wenige Dinge konzentriert, die aber dann auch ausreichend erklärt werden. Und nicht viele Dinge, die nur angerissen werden.
Helene Sommerfeld (bzw. das Autorenpaar) hat aber einen tollen Schreibstil. Oft habe ich es bei historischen Romanen, dass mir das Lesen schwer fällt. Aber hier bin ich absolut flüssig durch die Geschichte gekommen.
Die Protagonisten haben mit gut gefallen. Auch wenn ich nicht mit allen Entscheidungen der verschiedenen Menschen einverstanden war, waren sie mir doch alle sympathisch. Ich hatte bei jedem einzelnen ein klares Bild vor Augen.
Dieser Band endet leider mit einem Cliffhanger.
Ich kann dieses Buch aber allen empfehlen, die gerne mal wieder einen historischen Roman lesen wollen ohne viel nachdenken zu müssen.

Fazit:
Ein historischer Roman mit einem schönen Schreibstil, der vor allem für Einsteiger des Genres geeignet ist.