Rezension

Die Anwendung macht Spaß

Wie man Freunde gewinnt - Dale Carnegie

Wie man Freunde gewinnt
von Dale Carnegie

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn sich alle Menschen auf der Welt nur an einen Bruchteil der in diesem Buch beschriebenen Ratschläge und Grundsätze halten würden, wäre diese Welt viel besser und vor allem friedlicher.

Erstaunlich ist, dass das Buch bereits 1936 in Amerika erschienen ist. Seitdem gab es immer wieder neue Auflagen. 

Es besteht aus folgenden vier Teilen:

- Grundregeln für den Umgang mit Menschen
- Sechs Möglichkeiten, sich beliebt zu machen
- Zwölf Möglichkeiten, die Menschen zu überzeugen
- Neun Möglichkeiten, die Menschen zu ändern, ohne sie zu beleidigen oder zu verstimmen

Die Tipps, die hier gegeben werden, sind keine miesen Tricks, sondern Ratschläge, die allen Beteiligten nutzen. Eigentlich steckt eine Menge gesunden Menschenverstandes dahinter, heute noch genauso aktuell wie damals.  

Ein paar Beispiele aus dem ersten Teil: 

1. Kritisieren, verurteilen und klagen Sie nicht.
2. Geben Sie ehrliche und aufrichtige Anerkennung.
3. Wecken Sie in anderen lebhafte Wünsche.

Besonders die erste Regel fand ich erstaunlich. Ich neige sonst eher dazu, zu allem ehrlich und unverblümt meine Meinung zu sagen. Hier wird empfohlen, lieber etwas diplomatischer vorzugehen. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass man etwas loben soll, anstatt es zu kritisieren, sondern dass man den anderen nicht gleich vor den Kopf stoßen soll.

Regel 2 ist relativ einfach zu befolgen. Die Leistungen eines anderen auch demjenigen gegenüber anzuerkennen, finde ich nicht allzu schwer.

Regel 3 ist in dem Buch sehr eindrucksvoll anhand eines Beispielbriefes erklärt, in dem ein Unternehmen einen Kunden um Kooperation bittet.

Die erste Fassung des abgedruckten Briefes ist zwar nicht unhöflich formuliert, würde aber wahrscheinlich auf Widerstand stoßen. Die zweite Fassung dagegen ist so formuliert, dass der Kunde erkennt, dass es auch in seinem Interesse ist, der Bitte des Auftragnehmers nachzukommen, was eindeutig die bessere Lösung ist. Ich bin der Meinung, dass man aus diesen Beispielen etwas für seine eigene Korrespondenz, heutzutage vor allem per E-Mail, lernen kann.

Mein Fazit: Das Buch ist eine Fundgrube und es macht sogar Spaß, die Tipps daraus bewusst anzuwenden, wenn man es ehrlich meint. Außerdem kommt man dadurch wirklich leichter mit seinen Mitmenschen klar.