Rezension

Die Apostelgeschichte als Biographieroman

Der Evangelist -

Der Evangelist
von Dietrich Rusam

Bewertet mit 4.5 Sternen

Auf den Spuren des Evangelisten Lukas - ein packender Roman spannend wie ein Krimi Laubhüttenfest in Jerusalem im Jahr 41 n.Chr. In der pulsierenden Stadt hört der junge Arzt Lukas zum ersten Mal den Namen, der sein Leben radikal verändern wird: Jesus von Nazareth. Er lässt sich von den Aposteln taufen und wird ein Nachfolger Jesu. Was er noch nicht weiß: Wie wenige andere wird er durch sein Schreiben und Denken das entstehende Christentum prägen. Dietrich Rusam erzählt in dieser fiktiven Autobiografie die Geschichte des Lukas, der als Begleiter des Paulus zum Chronisten des frühen Christentums und seiner theologischen wie menschlichen Konflikte wird. Ein Buch auf der Höhe der Bibelwissenschaft, aber spannend wie ein Krimi. Die Geschichte des Lukas, wie sie noch nie erzählt wurde Ein packender Roman auf der Höhe der aktuellen Forschung

Lukas wächst in Alexandria Troas und wird nach deren Tod Arzt. Er lernt in der Bücherei von Alexandria neues Wissen und reist schließlich nach Jerusalem, wo er von den Römern für kurze Zeit festgenommen und in den Kerker geworfen wird. Das Blatt wendet sich, als er Simon Petrus kennenlernt, der ihm von Jesus erzählt. Nachdem er sich taufen lässt, fährt er wieder nach Hause, ist jedoch nachhaltig beeindruckt von den neuen Geschichten, die er erfahren hat. In seiner Heimatstadt trifft er kurze Zeit später auf Paulus, den er schließlich auf seinen Reisen begleitet. Doch Petrus und Paulus sind sich bei der neuen Religion nicht einig.

Das Cover des Buches passt zum Buch ist aber unscheinbar gestaltet, was aber nicht wirklich stört.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden hervorragend dargestellt. Dazu wirkt das Buch auch glänzend recherchiert, es sind auch Bibelstellen angegeben.

Allerdings dürfte lt. Bibel Jakobus der ältere Bruder von Jesus gewesen sein und nicht wie in diesem Buch der jüngere.

Das Buch ist trotz des Themas die meiste Zeit spannend aufgebaut, nur am Ende des Mittelteils wirkte es etwas langatmig für mich.

Auch wenn man nicht gerade ein sehr religiöser oder religiös-interessierter Mensch ist, kann das Buch doch Spannung und Wissen erzeugen.

Auch der eine oder andere humorvolle Einwurf tat der Lesbarkeit ein zusätzlich Gutes, genauso wie, dass Lukas als Ich-Erzähler gewählt wurde.

Fazit: Unterhaltsamer Roman über das Leben und Wirken von Lukas und die Beginne des Christentums. 4,5 von 5 Sternen