Rezension

Die Arglosen

Die Arglosen - Francesca Segal

Die Arglosen
von Francesca Segal

Inhalt

Adam und Rachel sind bereits seit zwölf Jahren ein Paar und wollen nun den nächsten Schritt wagen und heiraten. Doch als Ellie, die Cousine von Rachel aus New York in den Nordwesten Londons zurück kehrt, ist Adam sich plötzlich nicht mehr sicher, ob Rachel die Richtige ist. Seine Gedanken kreisen nur noch um Ellie und so stellt er nach und nach seine Beziehung zu Rachel in Frage.

Meine Meinung

Im Klappentext wird das Buch als Roman, der das moderne jüdische Leben mit viel Witz und Empathie porträtiert beschrieben. Den Witz konnte ich leider nicht feststellen. Ganz im Gegenteil habe ich schon lange kein so zäh geschriebenes Buch mehr gelesen, wie dieses hier. Über viele Seiten hinweg geschieht nichts. Adam und seine Gedankenwelt stehen im Fokus, die jedoch immer wieder um das gleiche Thema kreisen: Ellie. Er ist fasziniert von der Cousine seiner Verlobten. Von ihrer Art und ihrer Lebensweise. Er vergleicht sie mit Rachel, die dabei schlecht abschneidet und langweilig wirkt.

Ich kann ja verstehen, dass man vor einer Heirat noch mal in sich geht und zweifelt, ob man das richtige tut und auch war sehr gut verständlich in welch engem Korsett er sich durch seinen jüdischen Glauben befindet. Aber ein wenig mehr Lebendigkeit hätte die Autorin bei ihren Schilderungen gerne einbringen dürfen. So quält man sich von Seite zu Seite und hofft, dass endlich etwas geschieht.

Zumindest auf den letzten 100 Seiten liest sich das Buch ein wenig flüssiger, was eine regelrechte Wohltat war. Das Ende selbst hat mir nicht so gut gefallen, weil man keine Entwicklung feststellen konnte. Adam war der gleich Adam, wie ca. 400 Seiten zuvor. Ein Mensch, der durch die jüdische Lebensweise und auch seine vaterlose Jugend geprägt ist und diese unsichtbaren Fesseln wohl nie ganz wird ablegen können.

Fazit

"Die Arglosen" ist eine Lektüre, die gewiss anspruchsvoll ist, mich jedoch leider nicht überzeugt hat