Rezension

Leider ziemlich zäh...

Die Arglosen - Francesca Segal

Die Arglosen
von Francesca Segal

Eine gescheiterte Liebesgeschichte, über das Begehren eines Mannes, der sich plötzlich in einem anderen Leben als erwartet wiederfindet.

Kein & Aber Verlag

Die Autorin

Francesca Segal ist englische Autorin und zugleich Journalistin. Sie veröffentlichte u.a. Artikel im Granta Magazine, dem Guardian und dem Daily Telegraph. Die Arglosen ist Francesca Segals Debüt. Es wurde bereits mit dem Costa First Novel Award, dem National Jewish Book Award und dem Sami Rohr Preis ausgezeichnet.

Die Arglosen

Sie sind frisch verlobt, seit 12 Jahren ein Paar, gehören der jüdischen Gemeinde Hampstead Garden Suburb an und stecken mitten in den Hochzeitsvorbereitungen.
Adam und Rachel, ein argloses Paar, bei dem alles so läuft wie geplant, inmitten ihrer Hochzeitsvorbereitung, taucht auch Rachels Cousine Elli auf. Die jedoch total unpassend und unkonventionell zu sein scheint, immer falsch angezogen und die falschen Phrasen auf den Lippen. Sie wuchs unter schwierigen Verhältnissen auf, nimmt Drogen und besticht durch Affären mit älteren Männern. Zudem dreht sie einen erotischen Film, weshalb sie mit ihrem Studium aufhören muss. Plötzlich kommen Adam Zweifel an der Beziehung zu der geordneten und immer besonnenen Rachel und das nach 12 glücklichen Jahren? Alles scheint perfekt: der gemeinsame Freundeskreis, Eltern, Adam hat eine tolle Arbeit in einer Anwaltskanzlei. Doch Ellie ändert plötzlich alles. Adam findet sie einerseits völlig unpassend, andererseits fühlt er sich zu dieser Frau gefährlich hingezogen. Sie zeigt ihm, dass es mehr im Leben gibt als Traditionen und Familienfeste und plötzlich scheint Adam nicht mehr der Alte zu sein. Er will ausbrechen aus den Zwängen und der Enge, in der er sich plötzlich gefangen fühlt. Doch ist er bereit für Ellie seine Frau und sein bisheriges Leben auf einen Schlag zu beenden?

Fazit

Bereits das erste Kapitel beginnt mit dem Anzugkauf von Adam und dem Auftauchen von Ellie. Der Leser ist sofort mitten im Hochzeitstrubel von Rachel und Adam und im Streit um Rachels Cousine Elli. Die Beschreibungen der einzelnen Personen, lassen dem Leser ein Bild der jeweiligen Figur erscheinen, was den Leser noch mehr ins Geschehen einbringt.

Auch der Titel passt sehr gut, denn als „arglos“ wird jemand bezeichnet, dem noch nichts schlimmes widerfahren ist, der blauäugig durchs Leben geht. Nach außen hin wirkt das junge Paar Rachel und Adam auch so, als würden sie ihr Leben so gestalten wie geplant. Doch als Rachels unkonventionelle Cousine Ellie aus Amerika anreist, ist es um die Ordnung der Familie geschehen, denn diese ist nicht nur chaotisch und wild, sondern auch ziemlich ausgebrannt, wie Adam bereits beim 1. Treffen mit ihr feststellt. Dieser Gegensatz ist es, der Adam förmlich anzieht. Das ist es, was Adam im Roman plötzlich unsympathisch werden lässt, obwohl er bis dahin auch nicht der perfekte Ehemann war. Doch für Ellie setzt er alles aufs Spiel.

Leider ist die ganze Geschichte ziemlich zäh erzählt und man hat Mühe dabei zu bleiben, da recht wenig passiert. Im Endeffekt leider nur ein Durchschnittsroman, der von der Story her recht interessant ist, aber leider nichts Neues aufweist. 

Eine gescheiterte Liebesgeschichte, über das Begehren eines Mannes, der sich plötzlich in einem anderen Leben als erwartet wiederfindet. Auch um die Geschichte der Juden wird einiges aufgegriffen, was vor allem die jüdischen Feier- und Festtage betrifft, aber auch Regeln und Norman in der jüdischen Gemeinde werden angesprochen. So scheint es nur klar, wie sich Adam letztendlich entscheiden wird. 

http://immer-mit-buch.blogspot.de/2013/08/die-arglosen-francesca-segal.html