Rezension

Die böse Lust

Die böse Lust - Axel Schnell

Die böse Lust
von Axel Schnell

Bewertet mit 4 Sternen

 In diesem Roman entführt Axel Schnell den Leser in die Welt der Runen-Rituale. Jan Godewill ist sehr vermögend und jeder kennt ihn als Wohltäter. Er hat die Godewill-Stiftung gegründet, die sich um sozial benachteiligte Kinder kümmert und ihnen die Chance auf eine vernünftige Ausbildung geben soll. Jan Godewill ist ein wahrer Samariter – aber auch ein Psychopath und Serienkiller. Er sieht sich als der Erwählte, der als der neue Gott zurückkehren wird. Für diese baldige Wandlung benötigt er Blutrunen, bei dessen Sammlung er eine blutige Spur hinterlässt.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und das Buch ließ sich zügig lesen. Die Hintergründe zu den Runen-Ritualen und den Menschenopfern fand ich sehr interessant beschrieben. Dazu sind im hinteren Teil des Buches noch Erläuterungen aufgeführt, die ich sehr hilfreich fand. Der Wahn von Jan Godewill, als neuer Vitki, also als neuer Gott, zurückzukehren, entwickelte sich bereits vor 20 Jahren auf Island. Diese Passagen sind kursiv geschrieben, so dass man sie prima von der Gegenwart unterscheiden kann. Jan Godewills Taten bzw. seine bizarren Rituale sind bildhaft beschrieben und sicherlich nichts für zarte Gemüter. Man merkt deutlich, wie krank und wahnhaft er ist. Parallel dazu lernt der Leser die Ermittler der Kriminalpolizei kennen, die alles daransetzen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Als es dem Ende zuging, war ich wirklich gespannt, was nun passiert und wie das Buch ausgeht. Es gibt auf jeden Fall Raum für Spekulationen, soviel kann ich verraten. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe daher vier Sterne.