Rezension

Die bösen und die nicht ganz so bösen Gangster

Der Tod ist ein bleibender Schaden - Eoin Colfer

Der Tod ist ein bleibender Schaden
von Eoin Colfer

Daniel McEvoy führt eigentlich ein ruhiges Leben in Cloisters, New Jersey. Der ehemalige Soldat arbeitet als Türsteher in einem kleinen Kasino, der Schuppen zählt zwar nicht zu den Top-Adressen der Stadt, aber Dan hat sein Auskommen und seine Ruhe. Außerdem punktet sein Arbeitsplatz mit der schönen Hostess Connie, in die Dan sich ein wenig verguckt hat.

Als Connie jedoch ermordet wird, ist es vorbei mit der Ruhe in Cloisters, New Jersey. Und als hätte dieses Ereignis schlafende Hunde geweckt, verschwindet gleichzeitig auch noch Dans alter Kumpel Zeb, ein zwielichtiger Arzt ohne Zulassung, der mit Haartransplantaten und bunten Pillen seinen Lebensunterhalt bestreitet. Das Drama ist perfekt, als Dan in Zebs Praxis auf einen irischen Mafioso stößt und diese Begegnung für einen der beiden tödlich endet. Man soll sich doch nicht mit der Mafia anlegen!

Was Eoin Colfer aus diesem recht stereotypen Stoff macht, hat wirklich viel Schönes. Eine Parodie auf all die vielen Gangster-Klischees, mit viel skurrilem Witz umgesetzt und dabei doch dem Krimi selbst treu geblieben. Allzu Ernsthaftes kann man bei der Wahl des deutschen Buchtitels auch nicht erwarten, „Der Tod ist ein bleibender Schaden“ setzt da schon einmal einen kleinen Pfeil in die richtige Richtung, trockener Humor, coole Typen, ein paar Trottel, viel irischer Whiskey und die Art von Überzeichnung von Figuren und Situationen, die es braucht, um aus einem ernsten Krimistoff eine leichte Jacke zu machen.

So muss sich Dan beispielsweise gegen seine irre Nachbarin, seinen habgierigen Chef, einen schmierigen Anwalt und die irische Mafia zur Wehr setzen, während ihn das Jucken seiner frisch implantierten Haare, ja, so viel Eitelkeit muss sein, wahnsinnig macht und die Suche nach seinem alten Freund Zeb anfeuert, immerhin hat er ihm die Implantate ja gesetzt. Doch New Jersey ist nicht New York und nun ja, die irische Mafia ist nicht die italienische. Aus diesem „Gangster-2.-Klasse-Setting“ macht der Autor aber eine erstklassige Geschichte mit einem hohen Unterhaltungswert!

Fazit: Eine sehr nette Ganoven-Geschichte mit gelungenen Figuren, die viele Gauner-Klischees parodiert und dabei die harten Typen durch den Kakao zieht. Wäre die Story ohne Humor erzählt, wäre sie eigentlich ein düsterer Gangster-Krimi, so aber ist es eine Story mit viel Witz und skurrilen Momenten und eine gelungene Abwechslung für Zwischendurch.

Bewertung: 67 %
Stil: 4/5 | Idee: 3/5 | Umsetzung: 3/5 | Figuren: 4/5 | Plot-Entwicklung: 3/5
Tempo: 3/5 | Tiefe: 3/5 | Komplexität: 3/5 | Lesespaß: 4/5 | = 3,33 Punkte

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