Rezension

Die Braut gab’s im Buch, die Rüben nicht…

Braut und Rüben - Michaela Thewes

Braut und Rüben
von Michaela Thewes

Bewertet mit 3 Sternen

…und damit weiß man schon, dass der Titel letztlich nur darauf aufmerksam machen soll, dass die Geschichte dieses Buches auf dem Land spielt. Wobei ich sagen muss: ich fand dieses Wortspiel im  Titel witzig und auch das Cover passt schön dazu – das waren die ausschlaggebenden Gründe, diesen Roman in die Hand zu nehmen.

Ich habe mit dem Buch mein Ziel erreicht: kurzweilige Unterhaltung ohne groß drüber nachdenken zu müssen. Manchmal braucht man sowas einfach. Und das bietet das Buch auch. Allerdings musste ich über diverse Szenen hinwegsehen, in denen mir einfach zu offensichtlich war, worauf es hinauslaufen wird. Beispiel: als Protagonistin Lizzie (heißt man auf dem Land wirklich so?) sich in jeder zweiten Szene einredet, der neue Gast habe ja – wie der Dorftratsch berichtet – psychische Probleme und Suizidgedanken. Der geneigte Leser weiß spätestens, als sie das zum dritten Mal betont: hier stimmt was nicht! Das ist doch nur das Vorspiel einer Verwechslungskomödie… Viele Entwicklungen waren sehr weit vorhersehbar, das hat das Lesevergnügen ein bisschen getrübt.

Wenn man aber über diese dramaturgischen Schwächen hinwegsieht, kann man den Roman wirklich sympathisch finden. Alltag aus – Geschichte an, dann passt das schon. Für ein Highlight – auch der leichten Unterhaltungslektüre -  war es mir aber zu wenig, deshalb kann ich guten Gewissens „nur“ 3 Sterne vergeben. Die aber nicht heißen sollen „Finger weg vom Buch!“ sondern eher „Bitte drüber nachdenken, ob Sie mit Vorhersehbarkeit und einigen Kalauern leben können“.