Rezension

Die Büchse der Pandora

Die Präparatorin - Andreas Wagner

Die Präparatorin
von Andreas Wagner

Bewertet mit 3 Sternen

Als die Mutter der Tierpräparatorin Felicitas Booth stirbt, hinterlässt sie ihrer Tochter eine Kiste mit Erinnerungsstücken an ihren Vater, der vor vielen Jahren vor ihren Augen ermordet wurde. Der Täter wurde nie gefasst. Als Feli die Kiste öffnet, scheint sie nicht nur eine Tür in die Vergangenheit zu öffnen , sondern auch die Büchse der Pandora. Plötzlich gerät ihr bisheriges ruhiges Leben in Bewegung. Sie findet den Bestatter ihrer Mutter, einen Bekannten ihres Vaters, tot. Mehrmals wird versucht in ihr Geschäft einzubrechen. Nur gut, dass sie Thorsten Bossmann kennenlernt, der immer im richtigen Augenblick da ist, um ihr zu helfen. Um den Grund für die Ereignisse herauszufinden, muss Feli sich mit der Vergangenheit ihres Vaters auseinandersetzen. Alles scheint mit einer Jagdsafari 1962 in Afrika zu tun zu haben. Aber wer interessiert sich nach so vielen Jahren noch dafür, was damals geschah ? Und plötzlich muss Feli um ihr eigenes Leben fürchten.

Der Autor erzählt die Geschichte vollkommen aus Felis Sicht. Ich hatte Anteil an ihren Vermutungen, Befürchtungen, überhaupt an ihrer kompletten Gefühlswelt. Man sollte meinen, dass ich dadurch eine Beziehung zu ihr aufbauen konnte. Leider war das nicht der Fall. Feli blieb mir fremd und zeitweise hat sie mich genervt, wenn sie unzählige Male das Arbeitsbuch ihres Vaters zur Hand nahm und sich ihre Gedanken im Kreis drehten. Auch ihren Freund Thorsten fand ich blass und warum sie sich in ihn verliebt, konnte ich auch nicht nachvollziehen. Für mich zogen sich die Ereignisse einfach zu lange hin, ohne dass sich in meinen Augen wesentliches tat. Dass der Autor durchaus  spannend erzählen kann und überraschende Ideen hat, beweist  das Ende sehr überzeugend. Die früheren Geschehnisse werden zusammenhängend geschildert und damit die Zwischenfälle der letzten Tagen logisch erklärt.  Der Schluss selbst ist sehr dramatisch und mit einer wohl dosierten Portion Ironie versehen. Das hat wirklich Spaß gemacht, es zu lesen. und ein Grund, warum ich es nicht bereue das Buch gelesen zu haben. Wenn da nur nicht die andere Hälfte des Buches wäre...