Rezension

Die Einsamkeit der Schuldigen

Die Einsamkeit der Schuldigen - Nienke Jos

Die Einsamkeit der Schuldigen
von Nienke Jos

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Einsamkeit der Schuldigen“ handelt vom Leben mehrerer Protagonisten, welche letztendlich alle zusammenhängen. Die Protagonisten kommen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen und Berufen und haben alle ihre Vergangenheit, welche sie immer wieder einholt. So handelt das Buch beispielsweise von einer Mountainbike Lehrerin, einem Psychiater, einem Arzt aber auch von einer unglücklichen Ehefrau. Ein Protagonist fällt besonders auf, da er im Gegensatz zu den anderen nicht namentlich genannt wird. Er baut sich ein unterirdisches Verlies und hält sich dort eine Frau gefangen. Spätestens zum Ende des Buches wird eine Verbindung zwischen allen Protagonisten deutlich.

Das Buch beginnt mit zwei Prologen, welche es schaffen den Leser sofort zu fesseln. Man möchte es nicht mehr weglegen.

Nienke Jos ist es mit ihrem fesselnden, bildlichen und flüssigen Schreibstil gelungen einen wirklich lesenswerten Roman zu verfassen. Beim Lesen möchte man gar nicht glauben, dass es sich um einen Debütroman handelt. Die Handlung ist gut durchdacht, sehr logisch und zieht den Leser ab der ersten Seite in deinen Bann. Es wechseln sich immer wieder Kapitel über die einzelnen Protagonisten ab, es wird allerdings gleich zu Beginn des jeweiligen Kapitels deutlich um wen es geht. Die bildgewaltige Schreibweise ermöglicht beim Leser großes Kopfkino und ein eintauchen in die Handlung. Zu Ende des Buches kann Nienke Jos mit einer wirklich gelungenen und überraschenden Wendung überzeugen. Zudem werden alle offenen Fragen geklärt.

Besonders gut gefielen mir die Kapitel rund um den Entführer, da Nienke Jos es geschafft hat, sehr glaubwürdige Einblicke in sein Innerstes und seine Gedanken zu gewähren. Die behandelten Themen (Schuld, Heimat, Zerfall, Einsamkeit,...), welche die Protagonisten beschäftigen,  sind wirklich gelungen in die Handlung eingebaut und machen die Personen sehr authentisch.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut und bis zur letzten Seite gehalten, wodurch es einem schwer fällt das Buch wegzulegen.

Die Charaktere sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Nienke Jos beschreibt nicht nur die Personen sondern auch die Orte sehr eindrucksstark, wodurch man sich diese sofort vorstellen kann.

Bereits auf der ersten Seite findet sich ein Hinweis, dass der Inhalt nicht für zartbesaitete Leser geeignet ist, da der  Inhalt zum Teil wirklich bedrückend ist und nicht immer leicht verdaut werden kann.

Vielen Dank für dieses Lesehighlight!!! Ich fiebere schon jetzt dem zweiten Teil entgegen und hoffe, dass der ein oder andere Protagonist wieder dabei ist.

FAZIT:

„Die Einsamkeit der Schuldigen“ ist rundum gelungen und konnte mich wirklich überzeugen! Es gehört jetzt zu meinen Lieblingsbüchern und ich kann es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen! Ich vergebe daher wirklich verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung!