Rezension

Die Erschütterung der Meerwalnuss

Aufruhr der Meerestiere -

Aufruhr der Meerestiere
von Marie Gamillscheg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Meeresbiologin Luise ist Wissenschaftlerin durch und durch. Das nimmt den Raum in ihrem Leben ein und lässt wenig anderes übrig. Das wichtigste überhaupt ist ihr das Forschungsobjekt, die Meerwalnuss, eine Qualle.
Der Roman ist anfangs so gemacht, dass man tief in Luises Welt eintaucht.
Dann ergibt sich für sie die Chance, in Graz mit einem Tierpark zu kooperieren. In Graz ist Luise aufgewachsen
Dann kommen die Passagen in Graz, die ihr Verhältnis zum Vater zeigen, das auch nicht ganz einfach ist. Als Jugendliche hatte sie Essstörungen.
Im Verlaufe des Romans erfährt man durch Luises Erinnerungen schließlich mehr über sie, ihre Sensibilität und Labilität und ihren Problemen und warum sie die Welt der Wissenschaft wählte. Doch das nur in Ansätzen, viel bleibt auch rätselhaft und das ist von der Autorin Marie Gamillscheg bewusst so gewählt.

Es gibt einige gute Beobachtungen. Ich mochte z.B. Luises Ankunft in Graz oder die Passagen im Tierpark. Die sprachlichen Qualitäten der Autorin sind bemerkenswert.

Das Buch ist von den Metaphern durchdrungen, sprachlich gediegen gemacht.