Rezension

Die Erzählform war leider nicht meins - das Buch selbst hat aber was!

Daisy Jones & The Six -

Daisy Jones & The Six
von Taylor Jenkins Reid

Bewertet mit 3 Sternen

Triggerwarnung: Abtreibung!

 

Daisy Jones will berühmt werden! Als sie das erste Mal mit der Band THE SIX auftritt, ist das ein Wendepunkt in ihrem Leben und ihrer Karriere. Sie werden berühmt, eine der ganz großen Bands der 1970er Jahre und Daisy und Billy, der Leadsänger der Band, kommen sich nicht nur auf der Bühne näher.

Aber warum trennte sich die Band so plötzlich? Was ist vorgefallen?

 

 

Ich muss vornewegschicken, dass ich zuerst „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ gelesen habe und irgendwie dachte, dieses Buch wäre auch so. Daher ging ich mit falschen Erwartungen an das Buch heran.

 

Dieses Buch ist fast komplett im Interview-Stil geführt. Ständig wechseln die Partner und jeder erzählt aus seiner Sicht, was damals alles so vorgefallen ist. Ich persönlich hatte aber leider ein Problem mit dieser Erzählform. Mich packt das nicht so richtig und ich kann mich nicht so auf die Protagonisten einlassen, wie bei der klassischen Erzählform. Deswegen blieb ich leider auf Distanz und habe fürs Lesen ungewöhnlich lang gebraucht, obwohl die Geschichte an sich keineswegs langweilig war.

 

Das Buch wirkte auf mich, wie eine Dokumentation. Es wirkt durchaus „echt“ auf mich, also man ist versucht zu glauben, dass es Daisy Jones und die Band wirklich gab. Es geht sehr viel um Musik, wie sie entsteht, wie das Leben einer Band zur damaligen Zeit ablief. Natürlich geht es dabei auch um Sex, Drugs und Rock’n’Roll. 

 

Besonders interessant wurde es, wenn die Sichtweisen der Interview-Partner einander widersprachen. Das Problem war dann nur, dass man einfach nicht wusste, was denn jetzt stimmt. 

 

 

Fazit: Insgesamt hätte ich einfach etwas ganz anderes erwartet. Ich dachte, dieses Buch wäre ein „normaler“ Roman, wie „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“, aber durch den Erzählstil im Interview-Stil entstanden für mich leider Probleme.

Ich konnte mich nicht auf die Charaktere einlassen. Einige waren sympathisch, andere nicht, aber ich fühlte keine richtige Verbindung zu ihnen. Ich blieb auf Distanz.

Allerdings gelingt es der Autorin, die Band „echt“ wirken zu lassen. Auch wenn sich manche Themen länger hinzogen und weniger interessant waren, passte es. Denn auch in Fernseh-Dokumentationen über Bands verlieren sich die Mitglieder gern in Schilderungen, die einen Außenstehenden eher langweilen.

 

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Ich fand das Buch nicht schlecht, aber durch die Erzählform konnte es mich einfach nicht erreichen.