Rezension

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Die Freiheit duftet Weiss

Duft nach Weiß - Stefanie Gregg

Duft nach Weiß
von Stefanie Gregg

Ein Buch über das Leben in einem kommunistischen Staat, Freiheit, Familie, Liebe. Obwohl die Ereignisse schon Jahrzehnte her sind, haben insbesondere die Themen Meinungsfreiheit und Flucht eine starke Aktualität.

1975. Eine Mutter lässt ihre kleine Tochter in Bulgarien bei der Oma zurück und sucht in Deutschland ihr eigenes Glück.

Der Tochter bleibt nur die seltene Post der Mutter. Sie schreibt mit weisem Papier, das in weißen Umschlägen steckt. Diese Post duftet für Anelija nach weiß, nach Freiheit, nach einem schönen Leben in einem fremden Land.

Die Kindheitsgeschichte erzählt Anelija im Rückblick. 1995 lebt sie selbst in Deutschland, studiert und erzählt ihrem Freund von ihrem Leben mit der Großmutter, der Schulzeit unter einem kommunistischen Regime, den Repressalien für die Familie einer Flüchtigen.

Diese Geschichte wird filigran mit einer tatsächlichen Lebensgeschichte verknüpft. Der bulgarische Autor Georgi Markow musste sein Land verlassen um weiter seine Bücher veröffentlichen zu können. Dieser Teil des Buches erzählt von einem Leben im Exil. Da Markow versucht vom Ausland aus kritische Radiosendungen in seinem Land zu veröffentlichen, wird er zum Intimfeind des bulgarischen Staatschefs Todor Schiwkow. Dieser beschließt seinen Tod, Markow wird 1987 Opfer des sogenannten Regenschirm Attentats in London.

Ein Buch über das Leben in einem kommunistischen Staat, Freiheit, Familie, Liebe. Obwohl die Ereignisse schon Jahrzehnte her sind, haben insbesondere die Themen Meinungsfreiheit und Flucht eine starke Aktualität.