Rezension

Die Geheimnisse des Ozeans

Wenn Ozeane weinen
von Ben Bennett

Bewertet mit 4 Sternen

Der Ozean birgt viele Geheimnisse – und gibt diese nur unfreiwillig preis...

Doch im Alter von 6 Jahren wird Taylor Teagarden Zeuge eines solchen Vorfalls... Seine Mutter Elena ist eben erst verstorben und er bewohnt nun alleine mit seinem Vater Edward ein großes Haus direkt am Pazifik.

Edward stellt Claire Wood als Haushaltshilfe ein und sie zieht mit ihrer ebenfalls 6-jährigen Tochter Amber ein, die sehr schnell zur besten Freund von Taylor wird. Die beiden sind unzertrenntlich und auch wenn Edward und Claire nicht wirklich ein Liebespaar sind, werden die vier doch eine Art Patchwork-Familie.

Als Taylor bei einem Ausflug ins Meer stürzt, wird er von einem kleinen Mädchen gerettet. Sie nennen sie „Mandy“.

Doch was ist Mandy ? Eine Meerjungfrau ? Die gibt es doch nur in Mythen, Legenden und Geschichten – oder etwa nicht ?

 

Der Leser wird mitgenommen auf eine interessante und durchaus fesselnde Reise, die sich über drei Kontinente, drei Weltmeere und mehr als drei Jahrzehnte erstreckt. Und erst am westlichsten Punkt der Alten Welt gibt der Ozean das tragische Geheimnis preis, das Amber und Taylor seit ihren Kindheitstagen miteinander verbindet …

 

Ben Bennett versteht es nicht nur, über den Sog der Liebe zu erzählen ~ nein, er zieht einen mit seinen Worten auch sogartig in seine Geschichte hinein, so dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen.

 

Dadurch, dass man der Geschichte und den Protagonisten eine längere Zeitspanne folgen kann, lernt man diese noch besser kennen und das hat die Geschichte für mich noch „abgerundet“-/vollständig gemacht.

 

Das Gefühl, selbst am Meer zu sein, die salzige Luft zu schmecken, die Brandung rauschen zu hören, den Wind in den Haaren – all das löst der Autor mit seinen Worten aus. Das ist Kopfkino vom Feinsten und ich mag Bücher, in denen ich mich „verlieren“ kann, den Alltag komplett ausblenden und mich einfach fallen lassen.

 

Die mystischen Aspekte haben mir sehr gut gefallen. Man muss sich eben darauf einlassen, auch wenn vielleicht nicht alles immer logisch erscheint. Das hatte ich auch nicht erwartet, von daher fand ich es in sich schon stimmig.

 

Wenn man das Gefühl bekommt, man sei hautnah dabei – einerseits durch einen sehr schönen, eindringlichen Schreibstil, andererseits durch eine fesselnde, mystische Geschichte – dann macht das Lesen nochmal soviel Spass. So ein Buch war „Wenn Ozeane weinen“ für mich.

 

Ich freue mich schon sehr, dass am 10. Dezember 2015 ein neues Buch von ihm erscheint - „Die Traumweberin“. Das werde ich mir sicherlich auch kaufen, denn „Wenn Ozeane weinen“ hat ich absolut von Ben Bennett überzeugt. Und das, obwohl ich eigentlich am liebsten Thriller und Krimis lese – das spricht ja schon für sich..!