Rezension

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Die Geschichte der Eifersucht! / Geschwisterrivalität

Meine Mama nur für mich - Uta Ch. Stern

Meine Mama nur für mich
von Uta Ch. Stern

Bewertet mit 5 Sternen

Heute stelle ich euch das 3. Band der Pixi Maxi Reihe vor " Meine Mama nur für mich!" Dieses Buch handelt von Tim, der ein Geschwisterchen bekommt und sich plötzlich alleingelassen fühlt, weil Mama anscheinend nur noch Zeit für den neuen kleinen Bruder hat. 
Ich kann davon ein Lied singen bei 3 Kindern, eins fühlt sich immer benachteiligt und man kann sich als Mutter ein Bein rausreissen und dennoch hat mindestens sein Kind etwas zu meckern. 
Als mein Sohn noch nicht ganz 2 Jahre alt war, bekam er eine kleine Schwester. Da er noch sehr klein war, konnten wir ihm wie in der Geschichte um die es heute geht nicht erklären, daß er bald eine Schwester bekommt und Mama sich nun auch um diese kümmern muss. Immer wenn ich dann also das Schwesterchen gestillt habe, kam Sohnemann und wollte gerade dann eine neue Windel, bekam gerade dann einen Wutanfall oder wollte gerade dann etwas Trinken. Für mich war das teilweise echt schwer und hat von mir wirklich starke Nerven verlangt, aber auch diese Zeit haben wir überstanden. Als Minimaus dann unterwegs war, habe ich meiner Meinung nach wirklich gute Vorbereitungsgespräche mit den Kindern geführt, die da ja schon 9 und 11 Jahre alt waren und dennoch gab es Eifersüchteleien seitens meiner Tochter auf ihre kleine Schwester und das ist bis heute so geblieben und verletzt mich auch heute noch, da ich wirklich machtlos dagegen bin. Einfach zu sagen: In meinem Herzen ist Platz für euch alle 3 reicht meiner Tochter leider nicht aus. Mittlerweile glaube ich fast, daß ein klein wenig Eifersucht unter Geschwistern völlig normal ist, denn wenn ich auf meine eigene Kindheit zurückblicke stelle ich fest, daß es diese auch bei uns gegeben hat, daß immer eine/r dabei war, der sich von den Eltern benachteiligt gefühlt hat. Warum darf er / sie das und ich nicht? Ich wollte aber auch einen Joghurt essen und nun ist keiner mehr im Kühlschrank! Diesen Pullover wollte ich aber auch haben. Mit der schimpfst du aber nie. Immer nur mit mir! Es gibt 100.te von Alltagssituationen die so ähnlich klingen könnten und die ihr wahrscheinlich jeder kennt. Darum geht es heute um Kinder, die Geschwister bekommen und plötzlich Angst haben es dreht sich alles nur noch um die kleine Schwester oder den kleinen Bruder und Mama und Papa haben mich einfach nicht mehr lieb. Ist natürlich nicht so, hoffe ich, aber dennoch fällt es Kindern schwer ihre Eltern plötzlich teilen zu müssen und Eifersucht halte ich daher für völlig normal. Nun liegt es an uns Eltern das beste aus der Situation zu machen und auf unsere Kinder so einzugehen wie sei es brauchen. Wir haben daher einen Mutter - Tochter / Vater - Sohn - Tag eingeführt und da können sich die Kinder aussuchen was sie mit uns machen wollen. Mit meiner Großen war ich also schon Mexikanisch und Chinesisch essen und vermehrt im Kino. Ist eine tolle Idee finde ich und zeigt den Kindern, daß wir an diesem Tag, auch wenn es nur ein paar Stunden sind nur für sie da sind. Wir merken einfach das es ihnen guttut und daher werden wir es solange sie es wollen auch weiterführen. 

Nun aber zu Tim und seiner Geschichte, die da heißt, wie ihr schon wisst "Meine Mama nur für mich!" 
Beim Abendessen kommt das Thema eines Umzugs auf, da die Wohnung zu klein werden wird. Tim fragt natürlich, warum sie eine neue Wohnung brauchen, denn für ihn bietet sein Zuhause genügend Platz. Mama erklärt ihm, daß im Frühling zur Osterzeit ein Baby dazukommen wird und Tim dann großer Bruder sein wird. Tim freut sich sehr und tanzt vor Freude bis er das Kribbeln herausgetanzt hat. 

Die Zeit bis Ostern ist natürlich sehr lange und für Tim, der erst 5 Jahre alt wird tut sich die Idee auf, den Osterhasen vorzuverlegen und Weihnachten im Frühling zu feiern. Ihm wird erklärt, daß das Baby diese Zeit bis Ostern aber braucht um zu wachsen. Ein Baby zu bekommen bedeutet Warten und Geduld zu haben. Tim liegt mit einem Ohr an Mamas Bauch um zu hören was sich dort tut und auf der anderen Buchseite sehen wir, wie er mit einem Krabbelkind Fußball spielt. 

Im Kindergarten erzählt Tim natürlich auch davon, daß er bald ein großer Bruder sein wird. Leider verwirrt ihn das sehr, denn sein Freun Zino erzählt ihm, daß seine kleine Schwester immer weint und er ganz, ganz leise sein muss, wenn dieser schläft. Sarah erzählt, daß sie ihren Bruder wickeln und beim Baden helfen darf und er zufrieden gluckst und sie auch anlächelt. 

Als Mama Tim abholt ist dieser ganz still und erzählt Mama dann doch, daß er lieber einen Bruder haben möchte, denn kleine Schwestern weinen nur und man muss ganz, ganz still sein. 

Mama erklärt ihm dann, warum Babys weinen und es egal ist, ob es nun ein Schwesterchen oder ein Brüderchen ist, denn da sie noch sagen können wann sie Hunger oder Durst haben, weinen sie eben um sich mitzuteilen. Ein baby ist sehr hilflos und daher weinen sie viel auch wenn das mal nerven kann. 

Mamas Bauch ist nun schon gut gewachsen und der Koffer fürs Krankenhaus gepackt. Wie versprochen kommt Oma zu Besuch um auf Tim aufzupassen. Tim freut sich sehr und ist ganz begeistert (das sehen wir sehr gut, da er rumhüpft auf den Bildern und seine Arme in die Höhe reisst!) denn mit Oma kann man ganz toll spielen und auch beim Vorlesen sagt sie nach dem 5. Buch nicht: "Jetzt ist aber Schluss!" 

Jeden Abend bringt Oma Tim ins Bett und kuschelt sogar sehr lange mit ihm, bis er eingeschlafen ist. Eines Abends kommt Mama ins Zimmer udn sagt Tim, daß das Baby im Bauch holtert und poltert und sie jetzt ins Krankenhaus fahren, da es auf die Welt kommen will. Und vielleicht können sie morgen schon wieder zusammen frühstücken, entweder zuhause oder im Krankenhaus. 

Am nächsten Morgen wird Tim wach, da er ein Geräusch gehört hat, was ihm völlig unbekannt ist. Tim hüpft aus dem Bett und stürmt ins Wohnzimmer. Mama liegt auf dem Sofa und Oma sitzt im Sessel mit einem winzigkleinen Baby im Arm. Oma lächelt Tim an udn winkt ihn zu sich und stellt ihr mit verstellter Babystimme seinen kleinen Bruder Jonas vor. Tim zögert immer noch, wird aber mutiger und schnupeprt erstmal an dem Baby und da er so gut riecht verschwindet auch das Unbekannte, Beängstigende. Die beiden legen sich nebeneinander auf den Boden udn betrachten sich und lernen sich kennen. 

Die Geburt hat viele schöne Seiten für Tim, aber auch ganz viele Nachteile. Mama hat einfach viel weniger Zeit für Tim. Wir sehen ihm mit hängenden Schultern vor der Badezimmertür stehen, wo Mama gerade das Baby nach dem Baden abtrocknet. Mama kann kein Bilderbuch mehr vorlesen ohne das Jonas dazwischenquakt. Tim ist richtig sauer udn an einem Tag lässt er einfach den Schnuller von oben herab auf Jonas fallen. Dieser erschrickt natürlich udn fängt an zu Schreien. 

Nun kommt Mama angeschossen und fängt gleich an zu schimpfen. Nun ist Tim nicht mehr wütend auf Jonas sondern auch ganz, ganz traurig, fängt an zu weinen und brüllt zurück. Mama hat keine Zeit mehr, er will das Jonas wieder zurückgeht und vorallem, daß Mama ihn jetzt nicht mehr lieb hat. Immer kümmert sie sich nur noch um das doofe Baby. Tim rennt in sein Zimmer, knallt die Tür zu und leert die Spielzeugkiste mit den Autos udn wirft den Turm aus Bauklötzen um. 

Ein paar Minuten später kommt Mama und entschuldigt sich dafür, daß sie Tim zu wenig Zeit udn Aufmerksamkeit geschenkt hat udn verrät ihrem schluchzenden Sohn ein Mama Geheimnis. Tims erste Frage ist, ob Jonas das Geheimnis schon kennt, aber da Jonas noch ein Baby ist, ist Tim der erste der das Geheimnis erfährt. Mama erklärt, daß in ihrer Schwangerschaft nicht nur der Bauch gewachsen ist, sondern auch ihr Herz. Für Jonas ist ein neues Zimmer gewachsen, aber das Zimmer von Tim ist noch genauso groß wie vorher. Und das wird auch so bleiben, sogar dann noch wenn Tim selbst erwachsen ist und Kinder hat. Diesen Raum wird niemals jemand anderes als Tim einnehmen können. 

Tim ist immer noch verunsichert, aber nachdem sie das Problem geklärt haben bauen sie ein riesig großes Legohaus. Papa fragt, ob Tim vorhat anzubauen als er abends nach Hause kommt. Tim bestreitet dies, denn er hat ja genug Platz bei sich zuhaue und zwinkert dabei Mama verschwörerisch zu. 

ENDE! 

Produktinformation: 
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Verlag: Carlsen 2010 
Ausstattung/Bilder: 24 S. m. zahlr. bunten Bild 
Seitenzahl: 24 
Maxi Pixi Nr.47 
Altersempfehlung: ab 4 Jahren 

als Maxi Pixi erhältlich für nur 1,95 Euro und als gebundene Ausgabe kostet das Buch 12,95 Euro 

In der Pixi Maxi Reihe Nummer 12, sind noch andere Kindergeschichten erschienen, 
die Kinderthemen behandeln, die für Kinder ganz aktuell sind: 

Der kleine Zappel - Felix 

Meine Mama nur für mich 

Lena und Lukas lernen teilen 

Das kleine Wutmonster 

Wir haben mittlerweile alle Bände und ich muss sagen, ich finde sie für Kinder sehr gelungen, da sie Themen aufgreifen, die die Kinder wirklich betreffen. Und auch uns Eltern herausfordern und zum Nachdenken anregen! Wie schnell vergessen wir doch, daß wir selbst mal Kinder waren und die Welt mit ganz anderen Augen gesehen haben! 

Leider nicht überall erhältlich, aber in diversen Shops wie z.B buecher.de könnt ihr es natürlich erwerben! Die Suche danach lohnt sich wirklich! Ich finde die Reihe auch ideal als Geschenk oder einfach als Mitbringsel für Zwischendurch 

Kurzbeschreibung 
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Im Herz einer Mama haben alle ihre Kinder Platz. Das muss der fünfjährige Tim aber erst lernen. Als nämlich sein kleiner Bruder Jonas auf die Welt kommt, sieht es danach aus, als würde sich alles nur noch um den kleinen Schreihals drehen. Aber Mama-Herzen können wachsen! 

So, nun habt ihr das Pixi Max ein klein wenig kennengelernt und ich will aber auch noch ganz kurz etwas loswerden und zwar möchte ich natürlich eine unbedingte Kauf - und Lesempfehlung aussprechen und zweitens noch erwähnen, daß die Zeichnungen zusammen mit der Geschichte wirklich gelungen sind. Man kann Tims Leiden, seine Freude wirklich den Bildern entnehmen. Ich denke die Ängste, daß einen die Eltern nicht mehr lieben kennt jede/r von uns und sei es auch nur, wenn wir etwas ausgefressen hatten und die Eltern uns bestraft oder geschimpft haben. Ich denke ein Kinderherz zu verletzen geht sehr, sehr schnell und wenn man sich unwohl fühlt, weil man erkennt, daß Mama jetzt für zwei Kinder sorgen muss, weil das eine noch sehr hilflos ist, tut das sehr weh, vorallem wenn man Mama lange Zeit für sich alleine hatte. Wirklich vorbereiten kann man seine Kinder wahrscheinlich nicht, aber durch Gesten oder vielleicht neu eingeführte Rituale kann man seinem Kind zeigen, daß es noch genauso wertvoll ist wie vor der Geburt des Geschwisterchens. Ich weiß das man sich vornehmen kann was man will, hinterher kommt es doch immer anders, da es kein Patentrezept für Verhalten gibt, aber bitte, bitte liebe Leute achtet auf eure Kinder und wenn es nur öfter mal in den Arm nehmen ist oder über den Kopf streichen oder einfach nur ein paar liebe Worte. Selbst als meine damals 9 Jährige hat mir den Vorwurf gemacht: "Immer kümmerst du dich nur um das Baby!" habe ich schwer geschluckt und auch tierisch geheult (aber das lag am Baby Blues nehme ich an!) weil ich es nicht so gesehen habe und so gut es ging versucht hatte mich durch 3 zu teilen. Heute läuft es besser und vorallem ruhiger ab, denn ein neues Baby zu haben muss sich erstmal in dem Alltag einspielen und obwohl wir vorher viel darüber gesprochen hatten, habe ich es scheinbar nicht oft genug erwähnt oder ich habe mich tatsächlich unbewusst von meinen beiden Großen Kindern abgewandt! Mittlerweile ist mir verziehen worden, aber so eine Kinderseele kann doch Schaden nehmen, denn auch Kinder können leiden und brauchen in dieser Zeit, wenn etwas ganz, ganz Neues und Unbekanntes in ihr Leben tritt ihre Eltern! Das sollten wir nie vergessen! 

Tims Mama verhält sich auch unbewusst nicht richtig, hat aber für Tim im Nachhinein eine sehr schöne Erklärung und zwar, daß ihr Herz gewachsen ist um für Jonas Platz zu schaffen, aber der Raum, der vorher nur Jonas gehört hat, ist nicht kleiner geworden, sondern in seiner Größe erhalten geblieben. Die Erklärung fand ich wunderschön und sehr kindgerecht. Minimaus hat zwar keine kleineren Geschwister, aber dafür zwei ältere und muss meine Aufmerksamkeit auch teilen lerne, genauso wie die beiden Großen lernen mussten, daß nun ein neues Wesen in unsere Familie gekommen ist, welches meine Aufmerksamkeit auch fordert. dabei ist es meiner Mittleren wesentlich schwerer gefallen mich zu teilen als meinem ältesten Sohn. Von daher ist es natürlich auch von Kind zu Kind verschieden udn ich schrieb schon davon, daß es kein Patentrezept für das Verhalten von Eltern gibt oder eben auch das Verhalten der Kinder auf die neue Situation. 

Hier noch ein kleiner Einblick in Wikipedia, dort wird Eifersucht erklärt udn ich zitiere von da um meine Worte noch zu unterstreichen und zu verdeutlichen: 
Eifersucht verkörpert einen ausschließlichen Besitzanspruch auf eine andere Person, zu der eine emotionale Bindung vorhanden ist. Eifersucht selbst entsteht, wenn dieser Besitzanspruch vermeintlich oder real durch den Partner in Frage gestellt wird und somit eine starke Verlustangst auslöst. Dies kann sehr drastische, auch gewalttätige eifersüchtige Handlungen bewirken. 
So kann ein Kind (ab einem Alter von 6 Monaten) eifersüchtig werden, wenn seine Eltern den Geschwistern mehr Zuwendung geben. Bei erwachsenen Personen kann Eifersucht etwa auftreten, wenn der Partner mit einem anderen Menschen flirtet oder Vertraulichkeiten austauscht und der Beobachter dies als Gefährdung der eigenen Beziehung wahrnimmt. Während die Eifersucht des Kindes in der Regel verschwindet, wenn es von seinen Eltern ebenfalls die gleiche Zuwendung erfährt, verlangt ein eifersüchtiger Partner meist darüber hinaus nach einer uneingeschränkten, ausschließlich ihm geltenden Aufmerksamkeit. 

Während Kinder, besonders jüngere Kinder Eifersucht vergessen können, wenn wir als Eltern sie wieder wahrnehmen ist es für ältere Kinder oder auch Erwachsene schwerer sich damit abzufinden und brauchen daher noch mehr Bestätigung, daß der Partner oder eben auch die Eltern sie uneingeschränkt lieben. Schweres Thema aber so wichtig und auch wenn ich nicht studiert habe, bitte seht es mir nach, hoffe ich doch, daß ich einen kleinen Einblick in die Thematik "Geschwisterrivalität / Eifersucht " geben konnte. Dies ist mein Meinung, die vielleicht nicht jede/r gutheißen kann oder eben auch anders empfindet als von mir beschrieben, aber da wir alle verschiedene Menschen sind, möchte ich euch einfach nur bitten mir meine Meinung zu lassen und sie nicht zu zertrampeln. Vielen Dank! 

Nun dann, das wars. Ich hoffe ich habe das ausdrücken können was mir unter den Nägeln brannte! 

Viele Grüße und einen schönen Tag mit euren Kindern!