Rezension

Die Geschichte einer längst vergangenen Institution

Die Salonièren und die Salons in Wien
von Helga Peham

Bewertet mit 5 Sternen

Es finden so bekannte Damen und ihre Runden wie Charlotte von Greiner, ihrer Tochter Karoline Pichler, Berta Zuckerkandl, Alma Mahler-Werfel sowie Ina Loos und Grete Wiesenthal Aufnahme in das Buch von Helga Peham.

In vielen Details wird der Werdegang der Salons geschildert. Bemerkenswert ist der Zeitbogen über 200 Jahren, den die Autorin spannt. Von der Regentschaft Maria Theresias (Charlotte von Greiner war eine von Maria Theresias Hofdamen), bis hin zur Tänzerin Grete Wiesenthal (verstorben 1970), die im Wien der Nachkriegszeit die Institution des Salons wiederaufleben ließ.

Ein besonders Augenmerk legt die Autorin auf die vielen jüdischen Salons wie den der Fanny Arnstein, Cäcilie von Eskeles oder Mutter und Tochter Wertheimstein.

Viele bislang unbekannte Originalquellen werden zitiert. Die Salons und ihre (oft männlichen) Besucher werden recht eindrucksvoll geschildert.

Geschichte und Anekdoten werden dem Leser unaufdringlich näher gebracht.

Ausgesuchtes Bildmaterial ergänzt das „erlesene“ Buch.

Fazit:

Wer sich für die großbürgerliche (Salon)Kultur von Wien zwischen 1770 und 1970 interessiert, wird von diesem Buch nicht enttäuscht sein. Hilfreich sind die Quellen und Querverweise.