Rezension

Die große Spannung fehlte

Die Galerie in Valencia -

Die Galerie in Valencia
von Margot S. Baumann

"Ich atme Selbstbewusstsein ein und Ängste und Zweifel aus."

Ich liebe Liebesromane, die über zwei Zeitebenen spielen. Hier schien dem am Anfang auch so zu sein, doch der Nebenstrang verlief sich dann aber schnell im Sande. 

Elena arbeitet für eine deutsche Galeriefirma und wird aufgrund ihres spanischen Hintergrunds zur neuen Galerie nach Valencia geschickt. Allerdings kann sie dabei kein Wort Spanisch... Ihr Vater Pedro hat vor Jahren das Land verlassen und nie wieder einen Fuß darin gesetzt und hüllt sich in Schweigen und ist daher erbost, dass seine Tochter ihn nun hintergeht. In Valencia trifft sie auf den Innendesigner Carlos, der sein ganz eigenes Konzept zur Galerie entworfen hat...

Im zweiten Handlungsstrang kommt Pedro zu Wort und erzählt von seiner Jugend in Valencia und warum er plötzlich fliehen musste.

Ab der Hälfte ging es mir in diesem Roman zu politisch zu. Da habe ich das Interesse verloren. Wer sich für die Diktatur Francos begeistern kann, empfehlenswert. Ich habe von dem Punkt an nur noch quergelesen. Denn zu dem politischen Aspekt folgte nun auch, dass beide Protagonisten ihre Zeit in Valencia fast ausschließlich im Bett verbracht haben. Dadurch wirkte der Roman inhaltlich sehr leer. Zu viel Geschlechtsverkehr raubt in meinen Augen die Seelen von Romanen.