Rezension

Die Grote Mandränke

Der Zorn der Flut -

Der Zorn der Flut
von Hendrik Lambertus

Bewertet mit 4 Sternen

Nordseeküste um 1361 / 1362: Der Deichbauer Folkert ist in Sorge, dass die Deiche diesen Winter nicht halten. Wind und Wellen peitschen bereits gegen das Land und der Flutschutz wurde in den letzten Jahren auch noch vernachlässigt. Doch niemand will auf seine Warnungen hören. Auch sein Bruder Auke hat sorgt sich um ganz andere Probleme. Er kämpft um die friesische Freiheit und um Griet, seine große Liebe. Die beiden wollen heiraten. Ihr Vater, ein dänischer Statthalter, verlangt, dass sie zum Vorteil der Familie heiraten soll. Wird sie sich fügen oder dagegen rebellieren? Dann kommt die große Marcellusflut am 16. Januar 1362 - die Deiche brechen und danach ist nichts mehr wie es einmal war.

Hendrik Lambertus hat es mit seinem historischen Roman geschafft ein historisches Ereignis in einer tollen Atmosphäre zu beschreiben. Ich konnte richtig in die Handlung abtauchen und durch die detaillierten Beschreibungen auch alles sehr gut vorstellen. Die Flut selbst wird klasse dargestellt, aber auch die Armut und das Elend danach. Es war als wenn man es selbst hautnah mit erlebt hat.

Die Protagonisten waren stark und haben während der Handlung auch noch einen starken realistischen Wandel durchlebt. Durch die vielen Protagonisten in der Handlung bin ich anfangs ein wenig durcheinander gekommen, aber im Verlauf der Handlung ging es dann. Die Handlung selbst wird aus verschiedenen Perspektiven im Wechsel erzählt und werden auch immer wieder miteinander zeitlich verknüpft. Nur den Anfang bis die große Flut kam, fand ich etwas langatmig, da da noch nicht so viel passiert ist.

Der Schluss hatte es nochmal so richtig in sich und ist auch nicht so ganz für schwache Nerven. Die Spannung wurde aber auf jeden Fall bis zum Schluss noch gehalten.

Nordische und friesische Begriffe wurden im Glossar erläutert. Was ich mir noch gewünscht hätte wäre ein Personenverzeichnis und eine Landkarte zumindest als grobe Skizze wie es wohlmöglich damals ausgesehen haben könnte.

Mein Fazit:
Ein richtig toll recherchierte historischer Roman über die Marcellusflut im Jahr 1362. Klasse Atmosphäre und Spannung bis zum Ende - auf jeden Fall lesenswert, der historische Romane mag.