Rezension

Die Hauptfigur erinnert ein bisschen an 'Dr. House' [#1 - Tekla Berg]

Dominoeffekt -

Dominoeffekt
von Christian Unge

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Medizin spielte für mich eine Nebenrolle. Es geht um Drogen und Bandenkriminalität

Bei diesem Buch hat mich der Zusatz  - Medizin-Thriller-  neugierig gemacht.    Ich hatte die Erwartung, dass die Hauptfigur durch eine besondere Beobachtungsgabe und/oder  medizinischem Fachwissen, entscheidende Hinweise bei der Lösung von Kriminalfällen geben kann.

Die Hauptfigur ist aber ganz anders angelegt.   Tekla Berg ist Notfallärztin mit einem gravierenden Drogenproblem. Ohne ihre 'Bomben' kommt sie kaum über den Tag.  Sie hat zwar ein fotographisches Gedächtnis, aber die Bilder in ihrem Kopf haben ein  Eigenleben und können nicht immer kontrolliert von ihr abgerufen werden. Tekla hat im Notfallalltag manchmal Blitzideen und behandelt intuitiv, aber das waren immer Nebenhandlungen.

Hauptsächlich geht es in diesem Band 1 um Teklas Bruder Simon.  Der ist in die Drogengeschäfte eines usbekischen Familienclans verwickelt und hat da in die eigene Tasche gearbeitet.  Das hatte Folgen, die gut mit dem Titel "Dominoeffekt" beschrieben sind. Tekla und Simon hatten seit einem Streit keinen Kontakt mehr, aber ein zur Unkenntlichkeit verbrannter Patient, hat ihn Tekla den Verdacht aufkeimen lassen, dass es sich dabei um Simon handeln könnte.   Tekla macht sich auf die Suche nach ihrem Bruder und da ist sie nicht allein.  Irgendwann steht sie dann an einem Punkt, an dem sie um das Leben ihres Bruders verhandeln muss. 

Die erste Hälfte des Buches war für mich etwas zäh und schleppend, aber nach der Hälfte war ich so in der Handlung drin, dass ich auch wissen wollte wie es ausgeht. 

Tekla Berg war mir nicht besonders sympathisch, ich fand sogar den usbekischen Familienclan interessanter.  Aber das ist für mich nicht entscheidend für meine Bewertung. 

Ich kann mir vorstellen, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde, aber ich brenne jetzt nicht unbedingt vor Neugier.