Rezension

Die Identität von Felix

Der Dieb in der Nacht
von Katharina Hartwell

Bewertet mit 3 Sternen

Felix ist verschwunden, vor vielen Jahren schon, doch immer wieder glaubt Paul, in Fremden seinen Freund zu erkennen. So geht es ihm auch mit Ira Blixen, der ihm von Prag nach Berlin folgt und zunächst die Rolle spielt, die von ihm erwartet wird.
Wir wünschen uns so sehr, dass sich diesmal der Fremde als Freund entpuppt, dass er heimkehrt und alle wieder glücklich sind wie früher. Doch irgendetwas stimmt nicht, wie bei einem Wiederauferstandenen, dem die Seele fehlt, und ein schaler Beigeschmack mischt sich in die anfängliche Euphorie. Die Autorin spielt, sprachlich gewandt wie in ihrem Erstling, mit den Ängsten und Sehnsüchten der Protagonisten und Leser. Und dann bleibt dieser Roman in einem Dauerzustand der Unsicherheit. Es werden jede Menge Fragen aufgeworfen und kaum eine beantwortet, was ich als frustrierend empfinde. Die Erwartungen durch meine Begeisterung für "Das Fremde Meer" wurden leider nicht ganz erfüllt.