Rezension

"Die Jahresprinzessin" ist ein magischer Auftakt, der überwiegend spannend und misteriös gehalten ist. Der Cliffhanger am Ende ist mies!

Die Jahresprinzessin 1: Blüte der Ewigkeit - Leni Wambach

Die Jahresprinzessin 1: Blüte der Ewigkeit
von Leni Wambach

Bewertet mit 4 Sternen

Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag, der mir das Rezensionsexemplar von "Die Jahresprinzessin 1: Blüte der Ewigkeit" von Leni Wambach zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr darüber gefreut. Fantasygeschichten oder Jugendbücher sind normalerweise nicht mein Genre, aber das Cover und auch der Klappentext zogen mich hier sehr an und ließen mich neugierig werden. Nun muss ich mindestens noch den Nachfolger lesen, aber ich bin auch ein wenig mehr auf den Geschmack gekommen! Die Autorin Leni Wambach war mir demnach auch noch nicht bekannt, weder vom Lesen, noch vom Hörensagen. Ich startete gespannt mit der Geschichte, die der magische Auftakt einer neuen Reihe der Jahresprinzessin ist. 

Die Story handelt von Marlowe, einer gewöhnlichen Sterblichen, die von der Königin des Reiches zur Jahresprinzessin auserkoren wird. Für das kommende Jahr soll sie nun im Palast der Königin unter den Ewigen leben, die nicht altern und für diese zur Verfügung stehen. Was zuerst toll und segensreich erscheint, entwickelt sich nach und nach immer mehr zu einem Desaster. Denn Marlowe fühlt sich dort immer unwohler, wird vergesslich, hat Begegnungen, die sich keiner wünscht und plötzlich steht ihr Leben auch noch auf auf dem Spiel. Ein Ausweg scheint nur noch die Kriegerin Charis zu haben, zu der sich Marlowe immer mehr hingezogen fühlt. Diese lernt sie unter ungewöhnlichen Umständen kennen. Doch kann sie ihr wirklich trauen? Und hat eine Beziehung zu ihr überhaupt Potential, da Charis ein Geheimnis verbirgt....

Der Start ins Geschehen gestaltet sich leicht, schnell werde ich mit der Hauptprotagonistin Marlowe warm, die bei ihrer Ziehmutter in einfachsten Verhältnissen lebt. Da ist es nur allzu verständlich, wie herrlich es sich anfangs bei der Königin leben lässt. Sie wird von Zofen eingekleidet, speist gut und braucht sich, so meint man, keine Sorgen um ihr Wohlergehen zu machen. Auch Kontakt zu ihrer Familie dürfte sie halten. Die taffe Marlowe muss aber bald feststellen, dass es einige der Ewigen nicht sehr gut mit ihr meinen, allen voran die Königin. Mit dieser wurde ich auch zu Anfang des Buches nicht wirklich warm, hatte sie doch eine gewisse Aura an sich, die den Leser schlucken ließ.... Auch bei Charis weiß ich lange nicht, was ich über sie denken soll. Ist ihre Gruppierung wirklich so harmlos? Im Reich der Ewigen wurde ihnen schließlich nachgesagt, sie seien böse und zu nichts Gutem im Stande... was nun an den Ewigen zweifeln lässt. Man weiß hier lange nicht, wer ist gut und wer ist böse!

Die Geschichte ist zu größten Teilen spannend gehalten, sodass man kaum von ihr ablassen kann. Ein paar Zeilen hätte man sich vielleicht sparen können, da es schließlich noch eine Nachfolgeband gibt und sich die Geschehnisse manchmal etwas ziehen. 

Es wird zuerst ausschließlich aus Marlowes Sichtweise in der Ich-Form berichtet, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihrem Charakter verschafft. Später kommt dann noch Charis' Sichtweise in der dritten Person hinzu, was eine wunderbare Ergänzung ist. So blickt man nun auch ein wenig in ihre Seele  und lernt sie besser einzuschätzen. Was sich wohl hinter ihrem Geheimnis verbirgt?!

Das Buch endet mit einem miesen Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man den Nachfolger heiß herbeisehnt. 

Für eine gelungene Fantasygeschichte, mit Gefühlen zum gleichen Geschlecht, vergebe ich eine Leseempfehlung und 4 Sterne ****