Rezension

Die Launen der Venus

Das Glück im Sternbild Zebra -

Das Glück im Sternbild Zebra
von Antoine Laurain

Bewertet mit 4 Sternen

Als Immobilienmakler stößt man nicht alle Tage auf einen Fund, wie es Xavier in diesem Roman widerfährt. Er entdeckt im Schrank einer ausgeräumten Wohnung ein Teleskop, das dem Astronomen Guillaume le Gentil gehörte. Um ihn dreht sich der zweite Handlungsstrang, der im 18. Jahrhundert spielt. Guillaume wird vom König beauftragt, die Venuspassage zu beobachten, um die exakte Entfernung der Erde zur Sonne zu messen. 

Guillaumes Reise nach Indien machte mir bewusst, dass man in Zeiten ohne Internet und Instagram selbst aufbrechen musste, um etwas zu sehen, seien es Meere, Sonnenuntergänge oder Berglandschaften. Während seine Mission nicht ganz nach seinen Vorstellungen verläuft, bringt das Teleskop eine völlig neue Wende in Xaviers Leben. Er lernt eine Tierpräparatorin in seiner Nachbarschaft kennen und verliebt sich in sie. Dem Autor gelingen sehr schöne Übergänge und Verbindungen zwischen den Handlungsebenen, so dass man beiden Figuren und ihren Abenteuern gespannt verfolgt.

Der Roman ist – wie alle, die ich von Antoine Laurain gelesen habe – sehr charmant erzählt. Auch wenn manch zauberhafter Zufall etwas zu viel des Guten war, regt die Geschichte dazu an, an märchenhafte und romantische Fügungen zu glauben.