Rezension

Die Mädchenwiese- was für ein tolles Buch!

Die Mädchenwiese - Martin Krist

Die Mädchenwiese
von Martin Krist

Bewertet mit 5 Sternen

Der Autor:
Martin Krist ist das Pseudonym eines erfolgreichen Schriftstellers. Geboren 1971. Er lebt in Berlin und arbeitete als leitender Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften.

Zum Inhalt:
Berta, bei allen bekannt, als die alte verrückte "Dorfhexe" streift , wie so oft abends durch den Wald und findet die entstellte Leiche eines jungen Mädchens. Sie deckt sie zu mit Tannenzweigen und Moos und spricht unter Tränen ein letztes Gebet für das Mädchen. Danach wendet sie sich voller Angst und Scham ab und schleicht davon. Sie weiß, dass das nicht das letzte tote Mädchen bleiben wird und sie weiß auch, dass sie weiter ihr , schon so lange gehütetes Geheimnis, bewahren wird. Sie wird auch das nächste tote Mädchen liebevoll mit Zweigen bedecken, doch keiner darf erfahren, was sie schon so lange Zeit für sich behält.

Alex war früher Polizist in Berlin und er war damals einem Mädchenmörder, den alle nur "Die Bestie" nannten auf der Spur. Leider unterlief ihm damals ein verhängnisvoller Fehler, woraufhin er sich in den Alkohol flüchtete und vom Polizeidienst suspendiert wurde. Inzwischen ist er zurückgekehrt in den kleinen Ort Finkenwerda, in dem er die kleine Dorfkneipe seiner verstorbenen Eltern übernommen hat. Als das erste junge Mädchen in Finkenwerda verschwindet und später tot aufgefunden wird, ist Alex der erste, dem die Parallelen zu den Fällen, der "Bestie" auffallen. Aber natürlich glaubt ihm keiner.

Als Lisa, ein 17-jähriges Mädchen ebenfalls verschwindet, gehen zunächst alle davon aus, dass sie von daheim ausgerissen ist. Sie lebt mit ihrem kleinen Bruder bei ihrer Mutter, die von ihrem Mann verlassen wurde und sich jetzt mit der Erziehung der beiden Kinder überfordert fühlt und deshalb auch oft ungerecht ist.
Alex ist der Einzige, dem schnell klar wird, dass Lisa nicht nur ausgerissen ist, sondern dass sie in echter Gefahr ist. Er versucht alles, um sie zu finden und obwohl ihm viele Steine in den Weg gelegt werden, ist er fest entschlossen, diesmal den irren Mörder zu erwischen und ihm ein für alle mal das Handwerk zu legen.

Meine Bewertung:
Dieses Buch hat mich vom ersten Satz an so sehr in den Bann gezogen, dass ich mich direkt zwingen musste, zwischendurch mal eine Pause einzulegen. Der Schreibstil des Autors ist so fesselnd , dass ich es oft vor Spannung kaum aushielt.
Die Geschichte wechselt immer wieder in verschiedene Handlungsstränge . Man erfährt so nach und nach von grausamen Geschehnissen aus lange vergangen Zeiten, dann wieder ist man in der Gegenwart und fiebert mit der Familie der verschwunden Lisa um das verschwundene Mädchen, oder begleitet Alex bei seiner Jagd auf die Bestie, ärgert sich immer wieder über das "Nicht zuhören können" einiger Personen. Zum Beispiel, wenn Sam, der kleine Bruder von Lisa, der etwas beobachtet hat, dieses jemandem mitteilen möchte, aber keiner ihn ernst nimmt, oder wenn Alex dem völlig unfähigen Dorfpolizisten klarmachen will, dass Lisa eben NICHT nur ausgerissen ist, aber auch das niemand wirklich ernst nimmt. Da möchte man als Leser manchmal schreien "jetzt hört ihm doch mal endlich zu"
Ich hatte während des Lesens immer wieder andere Personen als Täter in Verdacht und auch den "wahren" Täter hatte ich kurzzeitig mal im "Visier", trotzdem war ich dann am Ende doch ziemlich überrascht, wie sich alles aufgelöst hat und wie die Fälle von Damals und Heute zusammenhingen.

Ich habe dieses Buch von Martin Krist geradezu verschlungen und finde es jetzt so schade , dass es zu Ende ist. Eines kann ich schon sagen, dieses Buch ist eines meiner Lese-Highlights von 2012 und gehört für mich auf jeden Fall zu den besten Thrillern, die ich jemals gelesen habe ( und ich habe schon sehr sehr viele gelesen).

Auf jeden Fall 5 Sterne von mir für dieses spannende , packende Buch und ich hoffe sehr, dass noch weitere Bücher von Martin Krist folgen werden.