Rezension

Die Magie der Düfte

Die Duftapotheke (1). - Anna Ruhe

Die Duftapotheke (1).
von Anna Ruhe

Bewertet mit 3 Sternen

Luzie ist not amused über den Umzug ihrer Eltern in irgendein Kaff, ausgerechnet von einer modernen Wohnung in Berlin in eine alte Villa, in der es ständig seltsam riecht. Außerdem wohnt in der Villa noch die alte Besitzerin und hinter dem Haus ist ein riesiges Gewächshaus, von dem aus sie der mürrische Gärtner dauernd verjagt. Dazu kommt, dass Briefe an den ursprünglichen Besitzer der Villa kommen, der vor zweihundert Jahren gelebt hat, und seltsame Besucher tauchen manchmal auf. Als wäre das alles nicht genug, entdeckt Luzie mit ihrem kleinen Bruder Benno und dem Nachbarsjungen Mats unterhalb des Hauses eine riesige Apotheke mit Düften und plötzlich bricht Chaos in der Stadt aus - wie sie auf die harte Tour feststellen müssen, sind die Düfte magisch und lassen auf einmal viele Leute alles vergessen ...

Eigentlich ist es eine nette Geschichte mit einer interessanten Idee. Trotzdem konnte sie mich nicht so begeistern wie es Mount Caravan und der Reise zum Sprudelschlund gelungen war, weil vieles einfach nicht mehr so originell war wie diese von mir erwähnten Vorgänger der Autorin. Irgendwie konnte ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass ich eher eine Geschichte von Kerstin Gier höre als von Anna Ruhe, und das ist ausnahmsweise nicht als Kompliment gemeint.  Mir fehlte einfach das typische Feeling, der ganz eigene Zauber, den die anderen Bücher ausstrahlten. Dazu kam, dass die Leute dazu neigten, mitten im Hochsommer dauernd heißen Kakao zu kochen oder mit der Kinnlade den Boden zu berühren. Die Sprecherin war gut, wobei sie witzigerweise am besten den Fünfjährigen hinbekommen hat, der für sein Alter schon verdammt weit und vernünftig war. Mal sehen, ob im zweiten Teil die Genialität der anderen Bücher wieder aufgenommen werden kann.