Rezension

Die Meisterin des Giftes...

Die Giftmeisterin
von Eric Walz

Bewertet mit 5 Sternen

Aachen, Ende des Jahres 799: Gräfin Ermengard ist mit Arnulf verheiratet, der Hauptmann der Leibwache am Hofe Karls des Großen ist. Die Ehe ist überschattet, da sich Arnulf, wie es zu der Zeit gebräuchlich ist, eine Konkubine leistet und mit dieser auch ein Kind hat. Ermengard ist es jedoch nicht vergönnt Kinder zu bekommen und sie leidet sehr darunter. Trost findet Ermengard nur bei ihrer quirligen Nichte Gerlinde, manchmal auch bei ihrer Freundin Berta. Auch von dem verwitweten Gerold, dem Quartiermeister des Königs fühlt sie sich manchmal verstanden.

Dann wird die Karlsburg von einem Verbrechen heimgesucht. Hugo, der ältere von Gerolds Söhnen wurde ermordet und dieses wenige Tage vor dem Eintreffen des Papstes. Und Ermengard stolpert förmlich über seine Leiche. Arnulf wird mit der Untersuchung des Falles betraut. Doch Ermengard beschließt selbst Fragen zu stellen und versucht ihrerseits den Mord aufzuklären, im Verborgenen.

Da ihr eifriges Nachforschen jedoch nicht ganz geheim bleibt, begibt sie sich selbst in Gefahr.
Was war die Motivation zu der Tat? Steckt etwas Politisches dahinter? Ermengards Suche führt sie auch in das "Frauenhaus", in dem die Konkubinen des Königs mit ihren Töchtern wohnen. Auch macht sie die Bekanntschaft einer ungewöhnlichen Kräuterfrau, namens Fionee, die eine Giftmeisterin ist.

Der Roman ist wie ein Briefroman aufgebaut und wird aus der Sicht von Ermengard erzählt. Durch Erinnerungen, bei denen Ermengard an vergangene Momente zurück denkt, wird es dem Leser ermöglicht nicht nur Ermengard näher kennen zu lernen, sondern auch einen besseren Blick auf die damalige Zeit zu erhaschen. Ein wirklich toller historischer Kriminalroman, so spannend, dass man ihn nur verschlingen kann.