Rezension

Die Morde im Baskenland, ein Krimi mit sehr viel Atmosphäre.

O Silêncio da Cidade Branca - Eva García Sáenz de Urturi

O Silêncio da Cidade Branca
von Eva García Sáenz de Urturi

Bewertet mit 5 Sternen

Vitoria, Baskenland, 2016. Inspektor López hat einen schwierigen Fall. Ein 20-jähriges Paar wurde ermordet in der Kathedrale aufgefunden, völlig nackt, in einer Umarmung umfangen. Der Fall weckt schreckliche Erinnerungen an eine Serie von Verbrechen, die zwanzig Jahre zuvor die Stadt in Atem hielt. Damals gab es fünf Doppelmorde an historischen Orten der Stadt. Das erste Paar waren zwei Neugeborene, dann zwei Fünfjährige, zwei Zehnjährige und zwei Fünfzehnjährige. Für die Verbrechen sitzt ein ehemals angesehener Archäologe im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses. Er bietet dem Inspektor seine Mitarbeit an. Doch kann López dem Mann trauen? Und heißt das, dass er unschuldig ist? Es beginnt ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit … Ein tiefgründiger Kriminalroman, der sich aus der Fülle von Kriminalromanen heraushebt. Ein packender Thriller, der den Leser tief in die Seele der Charaktere blicken lässt. Einerseits haben wir hier einen Kriminalfall, in dem Inspektor López und seine Mitarbeiter versuchen einen Fall aufzuklären, bei dem mehrere Leichen an historisch wichtigen Orten aufgefunden werden. Dabei werden diese Orte aber andererseits auch geschichtlich umrissen und kulturell beleuchtet, dabei entsteht dann ein irgendwie ganzheitlicher Blick auf ein wunderschön beschriebenes Baskenland. Geschichte wird mit Blut geschrieben. Überzeugung: Der Mensch ist kein sonderlich treues Wesen. Hoffnung: Im Kampf gegen Gut und Böse siegt letztlich das Gute. Ausserdem spielt Vitoria im Baskenland und seine Geschichte eine gravierende Rolle. Nicht nur an der Stadt haftet eine magische und exotische Aura, auch das Buch hat sie! Ich fand das Gesamtkonstrukt des Manuskripts als recht gut.