Rezension

Die Nacht, in der wir uns wiedersahen – ein atmosphärisches Buch mit liebevollen Details!

Die Nacht, in der wir uns wiedersahen - Lauren Gibaldi

Die Nacht, in der wir uns wiedersahen
von Lauren Gibaldi

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:

Ich wusste nicht genau, was ich von diesem Buch erwarten kann,  als ich den Klappentext gelesen habe, vielleicht eine schöne, romantische Liebesgeschichte. Doch das Buch konnte mich noch mit mehr überraschen, es ging auch um Freundschaft, um Veränderungen im Leben, das Erwachsen werden und selbstständig zu werden.

Die Idee des Buch wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich besonders, ein Mädchen, dass ihren Exfreund nach längerer Zeit wieder sieht, damals ist er gegangen ohne sich wirklich zu verabschieden und sie muss jetzt herausfinden, ob sie ihm verzeihen kann. Doch die Umsetzung ist wirklich besonders.

Vor allem den Aufbau des Buches fand ich faszinierend, ein Kapitel spielte in der Gegenwart, das nächste genau vor einem Jahr, damals, und sie wiesen starke Parallelen auf. Die Nacht vor einem Jahr wurde bewusst nachgespielt, zumindest am Anfang, um sich zu erinnern, doch nachher drifteten die beiden Nächte auseinander, aber es gibt trotzdem noch kleinere Ähnlichkeiten, die schwerer zu erkennen waren, aber sehr interessant zu suchen waren. Diese liebevolle Gestaltung mochte ich sehr.

Obwohl das Buch im Prinzip nur eine Nacht, bzw. eine Nacht heute und eine damals, umfasst, wirken sämtliche Geschehnisse und Gefühle authentisch auf mich und ich hatte nicht das Gefühl, das sich alles zu schnell entwickelt, obwohl recht zügig Gefühle entstanden. Aber die Autorin hat es wirklich geschickt angestellt, dass einem nicht alles zu schnell ging.

Die Geschichte hat eine klasse Atmosphäre, nicht zu locker, nicht zu ernst, man fühlt sich direkt wohl und hat das Gefühl, dass man selber diese besondere Nacht erlebt. Besonders die liebevollen Details mochte ich, die hier eingearbeitet wurde. Zum Beispiel, dass Matt immer Fundsachen vom Boden aufhebt, Ella und Meg Armbändchen für besondere Nächte flechten oder ihr kleines Freundinnenritual.

Die Hauptcharaktere in der Geschichten waren natürlich Ella und Matt, aber eine sehr wichtige Rolle haben auch ihre Freunde, besonders Meg und Jake gespielt, denn deren beiden Beziehung kam auch immer wieder zur Sprache und Ella hat viel darüber nachgedacht. Meg und Jake sind beide sehr impulsiv und ihre Beziehung hat viele Höhen und Tiefen und sie trennen, verzeihen und kommen immer wieder zusammen. Normalerweise verstehe ich solche Beziehungen nicht, aber hier konnte man dieses Auf und Ab schon verstehen und warum sich die Beiden das antun.

Ella und Matt sind da völlig anderes und ich mochte die Beiden sehr gerne, denn sie sind beide besonders.

Eigentlich war Ella immer eher zurück haltend und hat andere Entscheidungen treffen lassen und sie auch nicht verurteilt, doch das ändert sich im Buch. Ellas Prozess, mutiger und selbstständiger zu werden, hat in der Nacht vor einem Jahr begonnen, in der Nacht des Ja-Sagens, in der sie kleine Schritte dahin gemacht hat. Doch erst in dieser Nacht, an einem bestimmten Punkt, tritt sie wirklich aus ihrem selbstaufgelegten Schatten ihrer besten Freundin Meg. Am meisten mochte ich an ihr, dass ich sie total verstehen kann. Ich hatte schon befürchtet, dass sie ihm viel zu schnell und einfach verzeiht, ohne das er wirklich etwas dafür tut und naiv ist, doch ich war sehr erleichtert, dass das keineswegs der Fall war. Sie hat nicht nachgegeben, sondern wollte eine Erklärung von ihm.

Matt war irgendwie total süß, natürlich war man erstmal sauer auf ihn, weil er Ella einfach so verlassen hat und man es genauso wenig wie sie verstehen konnte, aber vor allem in den Vergangenheitskapiteln merkte man einfach, was für ein guter Kerl er ist. Etwas verschroben und unsozial, denn er kommuniziert nicht wirklich über Reden, sondern durch Zettel und das wird oft missverstanden, aber er ist echt besonders und gibt Ella ein wirklich gutes Gefühl. Und man merkt, dass sie ihm wirklich viel bedeutet.  Seine Erklärung war echt absurd und unerwartet, aber trotzdem irgendwie glaubwürdig.

Die Liebesgeschichte der Beiden war toll, es prickelte richtig zwischen ihnen und man hat mit ihnen mitgefiebert.

 

Fazit:

 Das Buch bleibt in Erinnerung, wie eine tolle Sommernacht, die man mit seinen Freunden verbracht hat und noch Wochen danach davon schwelgt.

Von mir gibt es verdiente 5 Sterne!