Rezension

Die Physik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Das Zeitalter der Unschärfe -

Das Zeitalter der Unschärfe
von Tobias Hürter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Von Marie Curie bis Max Planck, von Einstein bis Heisenberg – die Neuerfindung der Welt Im goldenen Zeitalter der Physik wurden unser Denken und die Welt revolutioniert. Mitreißend schildert Tobias Hürter diese Epoche und die spektakulären Lebensläufe der großen Genies der Naturwissenschaft. Und er zeigt, wie untrennbar Wissenschaft und Weltgeschehen miteinander verbunden sind. Denn wir können die Welt nicht beobachten, ohne sie zu verändern. Marie Curie, Planck, Bohr, Heisenberg, Schrödinger und Einstein haben nicht nur die Physik revolutioniert, sondern unsere Welt, ja unsere Wirklichkeit neu erfunden. Sie waren intellektuelle Abenteurer, Dandys oder Nerds, die tiefe Freundschaften und erbitterte Feindschaften miteinander verbanden. Die sich vielfach kreuzenden Lebenswege dieser Heroen des Denkens bieten einen reichen Schatz großartiger Geschichten. Und zugleich hat ihr Forschen einen ungeahnten wissenschaftlichen Schub ausgelöst, der zu einem neuen Weltbild der Physik führte, das bis heute nicht völlig verstanden ist. Doch das Zeitalter der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik war auch das Zeitalter von Kriegen und Revolutionen. Die Entdeckung der Radioaktivität hat die Wissenschaft revolutioniert und schließlich in die Katastrophen von Hiroshima und Nagasaki geführt.

Viele neue physikalische Entdeckungen und Erkenntnisse bringt der Beginn des 20. Jahrhunderts. Und wohl jedem sagen die Namen Marie Curie, Albert Einstein, Niels Bohr, Max Planck, Werner Heisenberg oder Erwin Schrödinger etwas. Und natürlich sagen auch die Relativitätstheorie und die Quantentheorie bzw. Quantenmechanik vielen etwas, auch wenn man es nicht genau beschreiben kann, wenn man kein Physiker ist. Das Buch führt uns die Physik und ihre Protagonisten von 1900 bis 1945 vor Augen, ihr Leben und ihre Entdeckungen.

Das Cover ist etwas unscheinbar, aber doch ansprechend und passend zum Thema des Buches.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; das Buch ist chronologisch geordnet und zeigt das Leben der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts, deren Entdeckungen, aber auch deren Diskussionen und Streitereien.

Es ist relativ einfach geschrieben, wer die beschriebenen physikalischen Vorgänge allerdings verstehen will, wird für das Buch einige Zeit benötigen. Physik an sich wird man mit dem Buch nicht lernen, aber es lädt ein sich weiter damit zu beschäftigen. Auch weitere Recherchen für interessierte Leser sind hier zu empfehlen um einiges besser zu verstehen.

Besonders interessant fand ich das hier beschriebene Leben der Physik-Größen, das wohl auch den wenigsten im vorhinein bekannt ist.

Am Ende des Buches gibt es einen umfangreichen Anhang, in dem der Autor eine Auswahl seiner Quellen auflistet, ein Bildverzeichnis sowie ein Namens- und Ortsregister.

Weiters wird hier auch beleuchtet, wie die Wissenschaft mit dem Nationalsozialismus umging bzw. der Nationalsozialismus mit den Wissenschaftlern. So endet das Buch auch mit dem Ende des 2. Weltkrieges, der hier wohl auch einige weitere Theorien der Physik verhinderte oder zumindest verzögerte.

Sehr interessant fand ich auch den Kampf um die Atombombe und wie die Deutschen ihn verloren.

Einige Bilder machen das Buch noch anschaulicher, allerdings hätten es hier ruhig auch mehr sein dürfen, also zumindest eine Abbildung von jeder wissenschaftlich genannten Größe.

Fazit: Interessantes und lehrreiches Buch über physikalische Entdeckungen und deren Entdecker. 4,5 von 5 Sternen