Rezension

die rebellischen Amisch

Tödliche Wut - Linda Castillo

Tödliche Wut
von Linda Castillo

Bewertet mit 3 Sternen

Bei dem Thriller „Tödliche Wut“ von Lisa Castillo handelt es sich um den vierten Roman der Reihe „Kate Burkholder“. Man kann diesen Roman lesen ohne die anderen Bücher der Reihe zu kennen, wer jedoch mit dem ersten Roman anfangen will, dem möchte ich hiermit sagen, dass dieser „die Zahlen der Toten" heißt. Wie alle Bücher der Reihe ist auch dieser Thriller in der ersten Person Singular aus der Sicht von Kate Burkholder geschrieben. Der Thriller ist am 25.07.2013 auf Deutsch im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen und umfasst 352 Seiten.

 

Es verschwinden einige junge Amisch-Teenager, welche als rebellisch gelten und die sich überlegen die Welt der Amis hinter sich zu lassen und die Freiheit zu wählen. Doch dann sind sie plötzlich verschwunden und nicht einmal die engsten Freunde wissen wo die Teenager sind. Alle drei verschwundenen Mädchen sind weiblich, rebellisch und amisch. Doch es gibt keinen Verdächtigen, kein Motiv, keine Leiche und keiner weiß wohin und wieso diese Teenager verschwunden sind. Deshalb wird Kate Burkholder, die Spezialistin für Vorfälle bei den Amischen um Hilfe gebeten, aber dann wird der Fall plötzlich sehr privat, denn auch jemand aus Kates privaten Umfalls verschwinden spurlos.

 

Kate selbst stammt aus der Welt der Amisch und hat diese hinter sich gelassen mit jedem Buch erfährt man mehr darüber und wie ihre Kindheit unter diesen war. Für mich ist sie eine starke, mutige Frau, welche jedoch Angst vor Gefühlen hat und das macht die Beziehung zu ihrem Freund sehr schwierig. Die beiden Cops sind interessanten Charakteren, welchen das Leben übel mitgespielt hat. In jedem Buch hoffe ich, dass sie endlich die Kurve bekommen und bisher bin ich immer wieder enttäuscht worden. Ob es sich in diesem Buch ändert, muss man jedoch selber lesen. Die Nebencharaktere fand ich interessant und es war eine spannende Mischung vor allem, weil ich wieder mehr über die rebellischen Teenager unter den Amisch lernen konnte. Das die Jugendlichen solch eine schwere Entscheidung treffen müssten, tut mir sehr leid, denn die Antwort auf die wichtigste Frage in ihrem Leben ist alles andere als leicht. Die Bösen im Buch fand ich interessant, vor allem, weil ich einfach dem Täter nicht auf die Spur kam, aber das Ende dann doch passend fand.

 

Das Buch ist in einem wundervollen Schreibstil geschrieben, welcher sich flüssig lesen lässt, aber dennoch hat es mich diesmal lange Zeit nicht fesseln können. Ich habe sehr lange darauf gewartet, dass das Buch die Kurve bekommt  und ziehe deshalb der Geschichte einen Stern ab. Glücklicherweise hat das Ende dann einiges gerettet, aber auch für dieses muss ich einen Stern abziehen, da es für mich zu offenblieb und so etwas mag ich einfach nicht. Die verschiedenen Orte im Buch, vor allem die verschiedenen Farmen und Geschäfte der Amisch sind sehr gut und bildlich beschrieben worden, so dass ich es mir sehr gut vorstellen konnte. Die Welt der Amish interessiert mich immer noch sehr und durch das Buch finde ich immer wieder neue faszinierende Dinge über diese heraus, welche ich bisher nicht kannte. Somit kann man sagen, dass ich beim Lesen lernen darf und dies liebe ich einfach. Der Plot ist wie gesagt eher langweilig und nur weil ich von den vorherigen Büchern so begeistert war, habe ich durchgehalten und das Ende war für mich ein Highlight, bis auf den Epilog und leider hege ich nicht die Hoffnung, dass sich die dadurch offene Frage klären wird.

 

Es gibt deutlich bessere Bücher der Reihe und somit empfehle ich das Buch nur jenen weiter die wie ich die ganze Reihe lesen wollen, ansonsten könnt ihr das Buch getrost überspringen.