Rezension

Die Reise nach Mekka

Am Jenseits - Karl May

Am Jenseits
von Karl May

Bewertet mit 5 Sternen

Kara Ben Nemsi will erneut nach Mekka aufbrechen und Hadschi Halef Omar schließt sich ihm mit seinen Haddedihn spontan an. Sogar seine Frau Hanneh und sein Sohn Kara Ben Halef begleiten sie. Auf ihrem Weg durch die Wüste treffen sie auf einen geheimnisvollen blinden Seher, der von seiner Karawane für tot zurückgelassen wurde. Diese Rettung verstrickt die Freunde in ein neues Abenteuer.

Diese Geschichte markiert den Wendepunkt zu Mays Spätwerk. Man merkt es deutlich wie das Abenteuer gewohnt rasant beginnt und dann in mystisch-religiösen Betrachtungen mündet, die allerdings immer noch mit der Hauptgeschichte verbunden sind. Die Mystik-Abschnitte und Glaubensbetrachtungen sind bestimmt nicht jedermanns Sache, aber wer sich drauf einlässt findet atemberaubende Darstellungen von unglaublicher Eindringlichkeit. Besonders die Beschreibung des Jüngsten Gerichts hat eine Intensität, die sie unvergesslich macht. Von Heiko Grauel gesprochen jagt sie einem eine Gänsehaut über den Rücken!

Ich mag Mays Spätwerk genauso wie den Rest. Es hat einen ganz eigenen Reiz, macht nachdenklich und die bekannten Abenteuerelemente, die es immer noch enthält, fesseln mich zusätzlich.

Ein Autor bei dem sich die Geister scheiden, gerade was sein Spätwerk angeht, aber es lohnt sich, sich auf jede Facette einzulassen, denn er hat immer etwas zu bieten. „Am Jenseits“ ist ein gutes Werk, um einen Vorgeschmack zu gewinnen. Heiko Grauels Können macht auch Szenen, die in Buchform vielleicht langatmig wären, zu einem fesselnden Erlebnis!