Rezension

Die Rettung der Welt - kleiner geht es nicht

Gefahrenzone - Tom Clancy

Gefahrenzone
von Tom Clancy

Der Weltfrieden ist in Gefahr: Der chinesische Präsident will sein Land nach vorn bringen und beansprucht als ersten Schritt die Kontrolle über das chinesische Meer; die Annektierung Taiwans soll folgen. Dass er dadurch in Konflikt mit den USA gerät, nimmt er in Kauf, denn der Oberste Militärführer versichert ihm die Übermacht. Diese will er sich nicht nur durch konventionelle Waffen verschaffen, sondern auch durch Cyberangriffe, mit denen er die Kontrolle über computergesteuerte Anlagen erlangen möchte: Unbemannte Drohnen, die Stromversorgung , die Steuerung von Atomreaktoren...  Präsident Jack Ryan muss handeln. Seine geheime Organisation unterstützt ihn mit allen Mitteln. Dabei sind seine alten Gefährten aus Geheimdienstzeiten und sein Sohn.

In diesem Thriller bietet Clancy alles auf, was zu Spannung notwendig ist: Eine weltumfassende Bedrohung, die realitätsnah geschildert wird, spannende action-Szenen und viele Charaktere, die ein treuer Leser wiedererkennt. Bei aller idealistischer Schilderung bleiben die Helden volksnah und bodenständig; so unterhält sich der Präsident im Abspann mit seinem Sohn über "Baseball, Frauen und die Familie, die wirklich wichtigen Dinge auf dieser Welt". Das mag dazu beitragen, sich mit diesen Helden zu identifizieren. Trotzdem gehen sie mir auf die Nerven: Die Guten sind gut, die Bösen böse, es gibt keine Zwischenstufen. Und wenn die Guten etwas schwach sind, werden sie halt mit einem leisen Bedauern beiseite gelegt. Es ist von vornherein klar, dass die Guten gewinnen werden, und der Zufall hilft ihnen dabei entschieden mehr als es wahrscheinlich wäre. Dass ein Bösewicht einen entscheidenden Sieg verbucht, kann nicht vorkommen, "weil nicht sein kann, was nicht sein darf." Für Clancy-Fans ist dieses Buch sicherlich ein Genuss; mich hat es phasenweise eher genervt.