Rezension

Die Schatten der Vergangenheit

Das Erbe der Sturmhöhe -

Das Erbe der Sturmhöhe
von Lili Eden

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext: „…Als ihre Mutter sich während ihrer letzten Atemzüge an einen Sommer erinnert, den sie vor vielen Jahren in Haworth verbracht hat, steht Emily vor einem Rätsel. Um herauszufinden, was dahintersteckt, reist sie in das düstere und dramatisch schöne Hochmoor von West Yorkshire. Hier begegnet sie Jack, der, getrieben von den Gespenstern seiner Vergangenheit, ein eigenbrötlerisches Leben führt. Trotz Jacks Abneigung gegenüber Touristen gelingt es Emily, ihn davon zu überzeugen, sie bei den Nachforschungen über ihre Mutter zu unterstützen. Denn Jack versteht ihren Wunsch, mehr zu erfahren. Dass ausgerechnet Emilys Recherchen auch Geheimnisse seiner Familiengeschichte aufdecken werden, kann keiner ahnen...“

Zum Inhalt: Emilys Mutter liegt im Sterben und ihre letzten Gedanken gelten einem Fotobuch, das sie vor Jahren, Jahrzehnten selbst gemacht hat. Ein Fotobuch über die Hochmoore Englands und Haworth, dem Ort der Brontë-Schwestern, hier spielte der berühmte Roman „Sturmhöhe“. Doch was bedeutete dieser Ort Emilys Mutter? Emily macht sich kurzerhand auf den Weg nach England, um auf den Spuren ihrer Mutter nach Hinweisen zu suchen und das Geheimnis zu lüften. In Haworth angekommen, trifft sie auf Jack, der sie unwillig mit der Gegend vertraut macht. Und obwohl Jack eher ein unfreundlicher, verschlossener Typ ist, fasziniert er Emily. Sie versucht ihn aus seinem Schneckenhaus herauszulocken und Jack scheint sogar bereit dazu zu sein. Doch dann holen die Geheimnisse der Vergangenheit die beiden ein. Eine gemeinsame Zukunft scheint unmöglich.

Meine Meinung: Die Autorin Lili Eden greift mit dem Roman „Sturmhöhe“ einen Klassiker der Literatur auf und baut die Zusammenhänge und Hinweise geschickt in ihr Buch ein, aber keine Angst „Das Erbe der Sturmhöhe“ ist keine Fortsetzung des Klassikers. Der wird „nur“ als Aufhänger benützt und die Schauplätze sind gleich. Und ich muss sagen, gerade Beschreibung des Hochmoores, dieser stürmischen Weite, der Einsamkeit und der Schönheit der Landschaft hat mich fasziniert. Die Gegend spielt nämlich eine wichtige Rolle im Roman, ist fast einer der Protagonisten. Aber auch die tatsächlichen Protagonisten Emily und Jack sind sehr realistisch und greifbar geschildert und da man als Leser den beiden abwechselnd folgt, kann man ihren Gedanken und auch Motivationen sehr gut folgen, auch wenn ich gerade mit Jacks Reaktionen nicht immer einverstanden war. Verpackt ist die Geschichte in einem sehr flüssigen und leichtlesbaren Schreibstil, den ich als sehr angenehm empfand, ich konnte das Buch auch in kürzester Zeit verschlingen.

Mein Fazit: Ich kann diesen Roman nur jedem empfehlen, der gefühlvolle und durchaus dramatische Liebesromane liebt.