Rezension

Die Schrecken der Pest im Mittelalter gut recherchiert

Der Pestengel von Freiburg - Astrid Fritz

Der Pestengel von Freiburg
von Astrid Fritz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Clara lebt mit ihrer Familie im Einvernehmen mit den jüdischen Nachbarn in Freiburg. Ihr Mann ist Wundarzt, den sie - zum Mißfallen des städtischen Medikus - gerne begleitet und unterstützt. Das friedliche Nebeneinander wird getrübt, als Clara erkennt, dass ihr Sohn Benedikt und die Tochter der jüdischen Nachbarn Esther sich ineinander verlieben. Eine Verbindung, die von beiden Seiten nicht toleriert und als unmöglich erkannt wird.

Im Jahre 1348 wälzt sich der Schwarze Tod unaufhaltsam von Italien über die Schweiz nach Freiburg. Lange leugnet die Obrigkeit die Gefahr, die Claras Mann als behandelnder Arzt schon lange erkannt hat. Als die Gefahr nicht mehr geleugnet werden kann, werden die Juden in einem Progrom als Schuldige benannt und scharenweise in den Tod durch Verbrennen getrieben. Ausgenommen nur Schwangere und Kinder, die zwangskonvertiert werden. 

Clara rettet Esther vor dem sicheren Tod, als sie die Ungerechtigkeit gegenüber den Juden, wenn auch fast zu spät, erkennt und nimmt die beiden Jüngsten der Nachbarn nach deren Taufe an Kindes statt an, um ihnen wenigstens das Heim zu ersparen.

Als die Pest Freiburg erreicht, wird Claras Mann zwangsweise zum Pestarzt bestellt. Nach dessen Tod übernimmt sie als "Pestengel von Freiburg" die schier unlösbare Aufgabe die Menschen vor dem Pesttod zu retten.

Die Geschichte ist gut recherchiert, liest sich jedoch trotz des geschichtlichen Inhaltes sehr flüssig und ist spannend. Die Charaktere sind gut getroffen und man fiebert mit den Protagonisten mit.

Ein sehr guter Mittelalterroman.