Rezension

Die spannungsgeladene Handlung und eine starke Hauptprotagonistin machen diesen Thriller unglaublich gut.

Yorkshire Infant Ripper - Dania Dicken

Yorkshire Infant Ripper
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich ist er da, der 4.Teil der Profiler Reihe.
Diesmal bekommt es Andrea Thornton mit einer besonders schlimmen Mordserie zutun.
In York werden grausam zugerichtete Baby- und Kinderleichen gefunden. Was zunächst als einfach erscheint, wächst sich im Laufe der Zeit zu einer sehr komplexen Geschichte aus.
Andrea kann nicht anders, sie muss sich einschalten.
Doch privat läuft es für Andrea momentan auch nicht gut. Alles droht ihr zwischen den Händen zu zerfallen.
Doch zunächst versucht sie alles um die Mordserie zu stoppen.
Wird sie es schaffen?

Dieser Fall ging mir besonders an die Nieren. Es ist nie einfach über solche Morde zu lesen. Aber diese waren besonders schlimm.
Andrea wird von Verzweiflung, Traurigkeit und Wut geplagt. Woran nicht nur der Fall schuld ist.
Auch ihr Privatleben trägt einiges dazu bei.
Gerade was in ihrem privatem Umfeld passiert ist, hat mich tief getroffen. Ich musste deswegen auch schonmal  Tränen vergießen.
Andrea hat mir so unglaublich Leid getan. Ich hätte sie zu gern einfach nur in den Arm genommen , um ihr Tost zu spenden.
Mit jeder Faser meines Herzens konnte ich ihr Leid und ihren Kummer spüren.
Aber in diesem Teil des Buches, hat mich auch die maßlose Wut gepackt und ich hätte denjenigen, der dafür verantwortlich ist, am liebsten geschüttelt.
Aber auch Andrea hat mich in diesem Teil wieder unglaublich überrascht. Uns wird wieder aufgezeigt, was für eine starke Persönlichkeit sie ist. Sie wächst über ihre Grenzen hinaus. Ich glaub sie weiß gar nicht , wie stark sie eigentlich ist.
Doch um so stark zu sein, benötigt sie ihren Anker.
Hier wird auch klar, die vergangenen Geschehnisse, gehen nicht spurlos an Greg und Andrea vorüber. Irgendwann fordert alles seinen Tribut.
Mir hat es gefallen, dass es so zum Ausdruck kam, auch wenn es schmerzhaft war.
Alles andere, wäre nicht glaubwürdig gewesen.
Der Mordfall ansich war sehr heftig und mir ist schleierhaft wie man so etwas wegstecken kann, geschweige denn, dagegen vorgehen kann.
Es ist weniger die brutale Art der Schilderung die mir so zugesetzt hat, als vielmehr der emotionale Bereich.
Auch hier werden uns wieder sehr gut, die Abgründe der menschlichen Seele aufgezeigt und was Vergangenheit alles anrichten kann.
Bösartigkeit kennt einfach keine Grenzen.
Dieser Fall hat mich doch etwas nachdenklich gemacht.
Sehr gut hat mir gefallen, das man immer wieder Rückblicke auf die letzten Bände erhellt, so das es nicht zwingend notwendig ist, die anderen vorher zu lesen.
Von Anfang ist dieses Buch mit einer immensen Spannung durchzogen. Man hofft und fiebert mit jeder Sekunde mit.
Doch womit man letztendlich konfrontiert wurde, hat mich ziemlich sprachlos zurückgelassen.
Als es dann zum Schlussakt kam, war ich doch überrascht, das hatte ich nicht erwartet.
Sehr schön fand ich auch, dass uns die Gegend um York sehr gut beschrieben wurde.
Auch das Augenmerk um das Profiling wird hier nicht aus den Augen verloren, man erhält immer wieder gute Erklärungen und Details, die alles nachvollziehbar erscheinen lassen.
Auch wenn es eher ungewöhnlich ist, fand ich es dennoch schön, dass hier der zentrale Punkt bei Andreas privaten Umfeld lag.
Der Mordfall an sich, wurde auch sehr gut behandelt, geriet jedoch etwas ins Abseits.
Hat mich jedoch gar nicht gestört.
Auch fand ich die Gefühle der einzelnen Personen sehr gut rübergebracht, das macht das ganze noch emotionaler. Es gibt dem ganzen einfach ein noch besseres Gesicht.
Die verschiedenen Charaktere fand ich sehr gut und authentisch dargestellt.
Auch hier ist bis zum Schluss nichts vorhersehbar, selbst ich tappte die ganze Zeit im Dunkeln.
Wir erfahren hier wieder alles aus Andreas Sicht, das gefällt mir nach wie vor, sie hat eine angemessene Tiefe und man fühlt sich ihr einfach unglaublich nah.
Es ließ sich wieder schön leicht und flüssig lesen und die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.
Das Cover und auch der Titel passen wieder sehr gut zum Buch.

Fazit:
Ein gelungener vierter Teil um die Profilerin Andrea Thornton.
Eine sehr spannungsgeladene Handlung und eine liebevoll ausgearbeitete starke Hauptprotagonistin machen dieses Buch unglaublich gut.
Ein sehr grausamer Fall und  das Privatleben der Profilerin lässt uns mitunter ganz schön an unsere Grenzen stoßen.
Alles in allem kann ich wieder sagen, ich bin begeistert.
Vorsicht, es ist nichts für schwache Nerven.
Eine klare Leseempfehlung von mir.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen, weil es mich vollkommen überzeugt hat.
Ich bin schon sehr gespannt, mit welcher Thematik sich die Autorin als nächstes befassen wird.