Rezension

Die Story hat Potential, aber leider auch viele Schwächen

Neubeginn in Virgin River - Robyn Carr

Neubeginn in Virgin River
von Robyn Carr

Bewertet mit 3 Sternen

Als ich das Cover dieses Buches gesehen und den Klappentext gelesen habe, erwartete ich eine ruhige, romantische Liebesgeschichte, die mich zudem gut unterhält und vielleicht eine Prise Dramatik beinhaltet. Meine Erwartungen erfüllten sich leider nur teilweise - zwar hatte die Story durchaus Potential, aber auch einige Schwächen.

Darum geht's in »Neubeginn in Virgin River«:

»Von vorn anfangen, das wünscht sich Mel Monroe von ganzem Herzen! Nach dem Tod ihres Mannes kann sie das Leben in der Großstadt nicht mehr ertragen - es gibt zu viele Erinnerungen. Da kommt der Job im beschaulichen Virgin River gerade recht. Allerdings beginnt der Neuanfang mehr als holprig: mieses Wetter, das Haus eine Ruine. Schnell stellt Mel fest, dass das Landleben nicht so idyllisch ist wie gedacht. Doch der attraktive Barbesitzer Jack setzt alles daran, sie vom Gegenteil zu überzeugen…«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Das Buch beginnt meiner Meinung nach recht gut. Bei Mels Ankunft in Virgin River geht ziemlich alles schief, das schiefgehen kann - gepaart mit den witzigen, für Mel schlimmen Kommentaren von Hope empfand ich den Anfang als sehr unterhaltsam. Wenn es in der ganzen Geschichte so weitergegangen wäre, hätte dieses Buch ein richtiges Highlight werden können. Leider wurden die humorvollen Momente immer ein bisschen weniger...

Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt - weil diese Wechsel jedoch mitten in den Kapiteln stattfanden, brauchte ich als Leserin teilweise ein paar Sätze, um mich wieder daran zu gewöhnen. Vielleicht könnte das ein Grund sein, weshalb ich zu keinem der Charaktere eine richtige »Beziehung« aufbauen konnte. Der Schreibstil war in Ordnung, konnte mich aber nicht richtig mitreissen.

Mel und Jack als Protagonisten waren mir sympathisch. Sie ist Hebamme und Krankenschwester, die ein Herz für werdende Mütter und ihre Babys hat und - obwohl sie einen schlimmen Verlust erlitten hat - eine starke Frau ist. Jack ist Barbesitzer in Virgin River, engagiert sich dafür, dass es seinen Mitmenschen gut geht, und ist alles in allem ein toller Kerl. Leider gab es auch hier einige Szenen, die mir irgendwie zu sexistisch oder zu oberflächlich waren - in diesen Momenten fehlte mir eindeutig der Respekt für das jeweils andere Geschlecht. Ich glaube, dass das auch ein Grund war, weshalb mich ihre Liebesgeschichte nicht so richtig berühren konnte.

Die anderen Charaktere waren ganz in Ordnung. Preacher war mein Liebling, ihn fand ich recht toll. Docs und Mels Dialoge waren sehr witzig. Aber auch hier konnte ich leider keine richtige Nähe zu den Figuren aufbauen, was ich sehr schade fand.

Die Geschichte war wie erwartet eher ruhig. Zusammen mit Mel entdeckt man als Leser*in das Kleinstadtleben. Dort gab es zwischendurch ein paar schöne Momente, aber dadurch auch ein paar Längen. Die Themen des Buches sind Liebe, Verlust, Trauer, Freundschaft, Medizin, Babys, das Kleinstadtleben, die Drogenszene usw. Damit wurde uns Leser*innen einiges an Unterhaltung und Spannung geboten - aber packen konnte mich die Geschichte trotzdem nicht vollständig.

 

Fazit:

»Neubeginn in Virgin River« ist eine Story mit viel Potential, aber leider auch einigen Schwächen. Teilweise wurde ich gut unterhalten, teilweise hatte die Geschichte ein paar Längen. Deshalb gibt es drei von fünf Sternen.