Rezension

Die Toten kennen nur die Sprache der Blumen, also schweigen sie.

Das Flüstern der Seelen - Victoria Álvarez

Das Flüstern der Seelen
von Victoria Álvarez

Das Flüstern der Seelen ist ein Roman von Victoria Alvarez und am 13.03.2014 beim Bastei Lübbe Verlag erschienen.

Annabel wächst bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf dem Friedhof Highgate auf. Sie hat ein Herzleiden und rechnet damit, dass ihr kurzes Leben bald zu Ende ist. Vielleicht ist das Dasein zwischen Leben und Tod dafür verantwortlich, dass sie mit Geistern sprechen kann.

Zehn Jahre später ist sie ein gefragtes Medium...

Annabel lernen wir als sechsjährige kennen. Wir bekommen einen kurzen Einblick zu ihrem Leben in Highgate bei ihrem Onkel und ihrer Tante Zusammen mit ihrer Tante verlässt Annabelle Highgate und sie gehen nach London. Zehn Jahre später trifft sie auf Nathan Willoughby, auf den sie als Kind bereits schon einmal getroffen ist.

Tom ist Totengräber in Highgate und der Onkel von Annabel. Er kann Annabel nicht ausstehen und lässt sie spüren, dass er sie nach dem Tod ihrer Mutter nicht bei sich haben will. Auch mit seiner Frau ist er nicht glücklich und lässt seinen Frust immer wieder an ihr aus. Dann stellt er fest, dass er mit Annabel und ihrer „GABE“ Geld verdienen kann, bis es bei einem Termin nicht so läuft wie er es sich vorgestellt hat.

Heather ist die Schwester von Annabels Mutter und mit Tom verheiratet. Die Ehe ist kinderlos und Heather liebt und schützt Annabel wie ihr eigenes Kind. Tom lässt regelmäßig seinen Frust an ihr aus und als Annabel bei einem Termin nicht nicht sagt was die reichen Auftraggeber hören wollen, eskaliert die Situation im Hause Lovelace.

Nathan Willoughby begegnet Annabel das erste Mal als Junge. Er begleitet seine Großmutter zu einer Sitzung bei Annabel. Als seine Großmutter dabei aber eine Ausführung zu hören bekommt die nicht in ihr perfektes Leben passt, eskaliert die Situation. Zehn Jahre später arbeitet Nathan für Scotland Yard und er begleitet seine Großmutter erneut zu einer spirituellen Sitzung. Beide wissen nicht, dass sie erneut auf Annabel treffen.

Auf Lord Victor Rosenfield trifft Annabel, als sie mit ihrer Tante auf der Flucht vor Tom ist. Er zeigt ihr einen Ausweg aus Highgate. Zehn Jahre später erscheint auch er ebenfalls wieder in Annabels Leben. Annbel verliebt sich in Lord Rosenfield.

Der Schreibstil von Victoria Alvarez ist ganz flüssig und das Buch lässt sich ziemlich einfach lesen. Man merkt an einigen Übergängen oder Szenenwechseln aber schon, dass es sich um ein Debüt handelt. Hier wurde es an einigen Stellen doch holprig.

Die Atmosphäre und Stimmung bringt sie gut rüber. Unterstützt wird dies durch die ausgesuchten Handlungsorte Highgate und London.

Die Idee das Annabel auf Grund eines Herzfehlers die Geister der Toten sehen und sprechen kann, finde ich ja ganz gut. Aber umgesetzt wurde das ganze meines Erachtens zu flach. Hier lag mit dem Angebot von Nathan Willoughby ja schon quasi eine interessante Geschichte in der Luft, aber statt dessen wurde ein eher seichter und langweiliger Handlungsstrang gewählt. Diese Handlung hätte man meiner Meinung nach als Nebenhandlung laufen lassen können, zumal die Liebe zwischen den zwei Welten für meinen Geschmack auch zu kitschig war.

Freunden von kitschigen Romanzen mit einem Hauch Fantasy wird dieses Buch sicher gefallen, aber alle die bei dem Namen Jack the Ripper Spannung erwarten, werden hier enttäuscht sein.