Rezension

Die Totenwächterin

Graveminder - Melissa Marr

Graveminder
von Melissa Marr

Der Inhalt:

Rebekkah kehrt nach Jahren nach Claysville zurück um ihre Großmutter zu beerdigen. Was sie nicht weiß ist, das ihre Großmutter die Totenwächterin, auch Graveminder, war und von einer Toten umgebracht wurde. Nun ist es an Rebekkah den Platz ihrer Großmutter einzunehmen und sich um die Toten zu kümmern. Unterstützt wird sie von ihrer großen Liebe Byron, der auserwählt ist, als Undertaker, Rebekkah zu beschützen. Nun müssen die beiden nur noch die Tote finden die eine gewaltige Blutspur im Ort hinterlassen hat.

Das Cover:

Das Cover gefällt mir sehr gut. Der graue Hintergrund wirkt auf mich wie ein Grabstein. Dazu die farblich abgesetzten Schnörkel und die Blumenranken wirken etwas verspielt. In der Mitte prangt in roter Schrift der Titel des Buches. Sehr schön gefällt mir hier auch die fühlbare Struktur und die verspielte Schrift. Für mich ist das Cover ein richtiger Eyecatcher und passt hervoragend zur eigentlichen Geschichte.

Meine Meinung:

Der Roman spielt in einer Stadt in der auf den ersten Blick alles normal scheint. Aber nur auf den ersten Blick, den der Ort hat einen Pakt mit dem Tod. Denn dort wird bis zum 80. Lebensjahr niemand krank. Die Menschen sterben nur durch Unfälle oder Morde. Für die Toten ist dann die Totenwächterin, der Graveminder, zuständig. Sie spricht bei der Beerdigung magische Worte und wacht hinterher 3 Monate über die Toten. Zum Schutz des Graveminders gibt es den Undertaker. Dieser hat kennt den Zugang zum Reich der Toten und beschützt den Graveminder bei der Arbeit.

Die Geschichte fängt schon sehr spannend an. Man begleitet Mayleen bei ihrem Rundgang auf dem Friedhof. Dann taucht plötzlich ein Mädchen auf, dieses mit zu ihr nach Hause geht. Bei dem Mädchen handelt es sich um eine Tote, die auf grausame Weise ermordet wurde und Rache üben will. Das Mädchen ist noch nicht bereit ins Reich der Toten zu gehen und bringt Mayleen um. Nun muss Rebekkah ihren Platz einnehmen und mit Hilfe ihrer Jugendliebe Byron, dem Undertaker, das Mädchen stoppen.

Es passiert selten bei einem Roman das mir die Hauptprotagonistin unsympathisch ist. Hier war dies aber der Fall, den ich konnte mich mit Rebekkahs Vorstellungen nicht recht anfreunden. Sie ist Mitte 20 und kehrt zurück nach Claysville, aber eigentlich will sie dort nicht bleiben. Auch kann ich nicht verstehen warum sie Byron immer wieder zurück weist, denn er ist eigentlich der einzige Mann den sie je geliebt hat. Umso unverständlicher war hier ihr Verhalten ihm gegenüber. Byron war mir im Gegensatz zu Rebekkah sehr sympatisch. Er hat auch einige Jahre nicht in Claysville gelebt und ist nun zurück gekehrt. Nach dem Tod seines Vaters leitet er nun das Bestattungsunternehmen und nimmt seinen Platz als Undertaker ein. Er erfährt als ersten von seiner neuen Bestimmung und versucht Rebekkah so gut es geht beizustehen. Allerdings macht sie im das Leben nicht gerade einfach mit ihren Zurückweisungen. Auch Daisha war ein toller und sympatischer Charakter. Sie wurde auf grausamste Weise ermordet und sinnt nun auf Rache. Sehr schnell wird aber klar das sie dies eigentlich nicht tun will, sondern von jemanden dazu gezwungen wird. Mir tat das Mädchen einfach nur leid nachdem was ihr alles widerfahren ist.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und zügig zu lesen. Melissa Marr weiß wie man Spannung aufbaut und diese konstant hält. Zwar war der Einstieg ins Buch etwas mühselig da sich auf den ersten 100 Seiten nicht wirklich etwas tut und man auch keine Antworten auf seine Fragen bekommt, aber es lohnt sich trotzdem weiter zu lesen. Alle offenen Fragen werden zum Ende hin beantwortet und man wird nicht verwirrt zurück gelassen, wenn man das Buch schließt. Auch das geschlossene Ende hat mir sehr gut gefallen, obwohl es noch etwas Raum für eine Fortsetzung offen hält. Sehr gut gefallen hat mir auch die Entwicklung der Story. Dachte man anfangs noch man ist hinter einem Rache süchtigen Toten her, erlebt man im letzten drittel des Buches eine wahre Überraschung. Diese Wendung habe ich so gar nicht vorhergesehen, aber sie hat zu der Spannung nochmal erheblich beigetragen.

Mein Fazit:

Graveminder von Melissa Marr ist ein gelungener Fantasyroman um das Thema Tod und Liebe. Die spannende Story, die unvorhergesehenen Wendungen und die teilweise sympatischen Charaktere haben mir wunderbare Lesestunden bereitet. Ich vergebe 4 Sterne