Rezension

Die Vorgeschichte

Das Geheimnis des Templers - Martina André

Das Geheimnis des Templers
von Martina André

Bewertet mit 4 Sternen

Sein Vater hat ihn den Templern versprochen, doch Gero von Breydenbach ist damit nicht einverstanden. Zwar ist er froh, dass sein Vater von den Kreuzzügen zurückgekehrt ist, aber dass er Gero als Pfand dafür herhalten soll, dass der Vater den Verlust einer Hand überlebt hat, nein, das ist nicht Geros Wunsch. Geros Sinn steht mehr nach einer Ehe mit seiner Ziehschwester Lissy, die der Vater im Morgenland gerettet hat. Schon seit seiner Kind, ist Lissy für ihn das schönste Mädchen der Welt. Und nun als er endlich erwachsen wird und er merkt, dass Lissy seine Gefühle erwidert, hat Gero viele Träume, aber bestimmt nicht den, dem Templerorden beizutreten. Lissy und Gero sind auch schon zu nahe gekommen und Lissy ist schwanger. Unter Mühen fliehen die beiden zur Schwester seiner Mutter und diese ist gewillt Gero an Sohnes stelle anzunehmen.
Es könnte alles so schön sein, würde nicht das Schicksal sich in einem grausamen Moment gegen Gero und seine Liebste wenden. Nach dem verfrühten Tod seiner Lissy beginnt Gero doch mit der Ausbildung bei den Tempelrittern. Eigentlich sucht er dabei den Tod, um wieder mit seiner Braut vereint zu sein, er findet aber ein Abenteuer nach dem anderen. Die Autorin versteht es dabei hervorragend ihren Lesern die Geschichte der Tempelritter auf packende Weise näher zu bringen. Lebensnah berichtet sie von der Härte der Ausbildung, von den gewalttätigen Kampfhandlungen, politischen Intrigen. Weder die Templer noch ihre Gegner schrecken vor Gewalt und Folter zurück. Letztlich sind die Kreuzzüge zur Eroberung des Heiligen Landes nur ein dreckiger Krieg, sogar die eigenen Leute werden mitunter verraten, Regeln mit dem Einverständnis der Kommandantur gebrochen. Niemand wird hier auf einen Sockel gestellt. Massaker gehören fast zum Alltag der Ritter und ihrer Gegner. Bei all den Schrecknissen behält Gero jedoch seine Integrität, seinen Verstand und mit Mühe seine Gesundheit. Bei diesem Roman handelt es sich um die Vorgeschichte um das Rätsel der Templer, in der der Leser etwas über die Geschehnisse in Geros Jugend erfährt, wobei die Templer in ihrer grausamen Wirklichkeit dargestellt werden, ein Männerbund, in dem sich kaum jemand an die selbst gegebenen Regeln hält. Äußerst spannend geschildert, eine wunderbare Ergänzung zu den anderen beiden Romanen um Gero von Breydenbach.