Rezension

Die Zeit, die bleibt

Die Zeit, die bleibt - Thomas Palzer

Die Zeit, die bleibt
von Thomas Palzer

Bewertet mit 5 Sternen

Rechtsanwalt Ewart Colver wurde angefahren. Nun liegt er im Krankenhaus und ist sich sicher, dass ihn jemand ermorden wollte. Aber wer trachtet ihm nach dem leben? Und was ist das Motiv? Doch dann fällt ihm ein Vorgang ein, der lange zurückliegt. Sechs Jahre zuvor wurde ein toter Drogendealer auf einem Bananendampfer gefunden, der in Bremerhaven angelegt hatte. Damals sollte Colver im Auftrag der Versicherung klären, ob man etwas gegen die durch die Untersuchung anfallenden Liegekosten unternehmen konnte. Dann macht sich Colver auf, um den Täter und sein Motiv herauszufinden.

Daneben gibt es noch einen Handlungsstrang um Shenja Orlov, der immer noch damit hadert, dass seine wahre Liebe durch seine Schuld ums Leben gekommen ist. Vielleicht aber kann es mit seiner Kollegin Nadja noch etwas werden.

Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne, die sowohl Colver als auch für Orlov betreffen.

Die beiden Protagonisten waren mir nicht besonders sympathisch. Steckt seit einiger Zeit in einer Krise. Die Ehe ist gescheitert, den Job hat er verloren und nun ist da die Sache mit dem Unfall. Orlov sorgt mit seinem Verhalten dafür, dass es mit der neuen Beziehung auch nicht rund läuft. Ich fand es interessant mitzuerleben, wie Colver und Orlov ihre jeweilige Situation wahrnehmen und wie sie mit dem umgehen, was das Schicksal ihnen vor die Füße wirft. Ist das Schicksal bestimmend für unser Leben oder sind es unsere Entscheidungen? Ist unsere Vorstellung und unser Verhalten Realität?

Dieses Buch hat natürlich mit kriminellen Machenschaften zu tun, aber es ist für mich nicht wirklich ein Krimi. Trotzdem ist die Geschichte spannend und der Schreibstil flüssig zu lesen. Erst mit der Zeit fügen sich die beiden Handlungsstränge zusammen. Es dauert lange bis etwas Entscheidendes geschieht, aber dann nimmt die Geschichte Fahrt auf.

Eine sehr spannende Geschichte.