Rezension

Die zweite Generation

Die Liebe des Ulanen - Teil 2
von Karl May

Bewertet mit 5 Sternen

Hugo von Königsau kämpft weiter um seine Geliebte, die ausgerechnet auch noch Napoleon ins Auge gefallen ist - eine Gelegenheit, die sich ihr Stiefbruder nicht entgehen lassen kann. Sein Avancement ist ihm gesichert, wenn er es schafft seine Schwester zu verkaufen.

Im zweiten Teil des Romans begibt sich dann Hugos Sohn Gebhardt auf Abenteuersuche. Auch er trifft auf den Teufel seiner Familie: Albin Richemont hat noch lange nicht aufgegeben.

Dieser Band führt die Geschichte der Vergangenheit weiter. Wie kam es zu der tiefen Feindschaft und wie fügen sich am Ende die Puzzelstücke zusammen, wenn Richard auf Ortry erscheint?
Napoleons Größe wird von Karl May durchaus gewürdigt, wenn er auch im Geiste seiner Zeit schrieb. Er verteufelte nie die ganze Nation. Er beschreibt spannend das Flair der Zeit, die Angst und die Bewunderung die Napoleon von allen Seiten entgegegebracht wurde, zeichnet ein sehr sympathisches Bild von Blücher, der zum speziellen Schutzengel Hugos wird und schafft es die Kriegshandlung sowohl als spannendes Abenteuer als auch als grauenhaftes Ereignis einzufangen. Natürlich romantisiert er, natürlich ist vieles Fiktion, aber der besondere Abenteuercharme eines Karl May, der geschickt Fakten und Phantasie miteinander verwebt, bleibt auch heute noch faszinierend.

Ich liebe die Kolportageromane von Karl May und folge Hugo, Gebhardt und Richard jedes Jahr aufs Neue in die Wirren der Deutsch-Französischen Kriege und weine um die düsteren Familientragödien.