Dieses Datum geht unter die Haut...

Auf meiner Haut
von Tony Strong

Bewertet mit 3 Sternen

Ros Taylor erwacht nach einer Partynacht mit einem Filmriss. Im Bad findet sie ihre Mitbewohnerin und Freundin Jo tot, auf ihrem eigenen Rücken hat ihr jemand das Datum eingeritzt. Bill Thomson, ein junger und auf solche Delikte geschulter Kommissar kümmert sich um die traumatisierte junge Frau, die beiden beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Ros selbst glaubt den Mörder zu kennen, jedoch hat sie ihre Erinnerungen an diese Nacht verloren. (ACHTUNG, Spoiler!!!! Als nun der Mörder verurteilt wird, erhält sie anschließend einen Brief in dem sich der vermeintlich wahre Mörder mit "Danke schön" bei ihr bedankt... - wer ist nun also Schuld?)

Ich hatte nun länger keinen Thriller mehr gelesen und zuletzt hauptsächlich Sebastian Fitzek-Thriller, entsprechend hatte ich natürlich auch eine gewisse Erwartungshaltung an diesen "Spitzenthriller", wie der Aufkleber auf dem Cover verriet. Die Geschichte an sich klang wirklich interessant und war es durchaus auch, denn sie ist soweit recht stimmig und gut zu lesen. Kaum irgendwelche Schachtelsätze, alles soweit gut nachvollziehbar, sämtliche medizinische bzw. fachliche Begriffe werden immer auch gut erklärt, sollte man diese nicht kennen.

Von daher hat mir das Buch eigentlich wirklich gut gefallen. Vorweg muss ich jedoch sagen, dass die Angabe auf der Buchrückseite meiner Ansicht nach viel zu weit ausgeholt ist, hier wird mit dem "Danke schön" meiner Ansicht nach schon Spannung vorweg genommen, anders hätte es im Buch eben eine krasse Wendung gegeben, so wird dies schon von vorneherein festgelegt, dass diese Wendung also kommt... nun ja...

Das Buch hat mich durchaus gut unterhalten, jedoch gab es auch Szenen im Buch (siehe Foto 4, "Vögelchen"), da wusste ich nicht, ob der Autor vielleicht doch lieber irgendwas anderes geschrieben hätte... (Ich glaube der Autor hat sich auf sämtliche Sex-Szenen wirklich gefreut, wenn er diese geschrieben bzw. geschildert hat, er tut dies nämlich äußerst ausführlich...)

Generell war das Buch wirklich spannend geschrieben, mit der Zeit lässt die Spannung dann jedoch etwas nach, meiner Ansicht nach hätte man die Geschichte auf auf gut 400 Seiten abkürzen können... Vielleicht war auch mein Anspruch an einen Thriller generell zu hoch, da ich seit Fitzek-Büchern eben doch ein gewisses Niveau gerne mag... immerhin geht es im Buch nicht so blutig-brutal zu, außerdem wird der Fall aus der Sicht von Ros und Bill geschildert, was auch noch ein wenig Abwechslung schildert, aber auch etwas Langeweile mit einbringt. (Mich interessiert es nicht, welche weiteren Fälle der Kommissar gerade noch zu erledigen hat...)

Für mich war das ein eher mäßiger Thriller, er war ganz unterhaltsam, durchaus spannend, gut verständlich, aber er hat mich nicht umgehauen, ich habe schon besseres gelesen. 
Ich vergebe hier 3 von 5 Sternen und bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.