Rezension

Digitale neue Welt

Die Aktivistin - Thomas Sailer

Die Aktivistin
von Thomas Sailer

Ein Blick in die nahe Zukunft Europas: der Euro als Bargeld soll abgeschafft und durch rein digitale Zahlungsmittel ersetzt werden: ein empfindlicher Einschnitt in das Leben der Bürger! Während Österreichs Regierung diese Maßnahme als positive Entwicklung anpreist,  beginnt die Studentin Johanna über die wahren Auswirkungen nachzudenken und entdeckt zahlreiche Nachteile und Gefahren beim digitalen Zahlungsverkehr, wie etwa die Möglichkeit des Staates, Konsumverhalten und Geldmittel der EU-Bürger lückenlos zu überwachen. Zunächst  gibt sie ihre Bedenken in einem Internet-Blog der Öffentlichkeit bekannt. Aber schon bald trifft sie auf eine kleine Gruppe Gleichgesinnter, mit der sie zusammen arbeitet. Ihre gemeinsamen Bemühungen, die Öffentlichkeit auf die bevorstehenden Änderungen aufmerksam zu machen, treffen international auf Zustimmung. 

Natürlich haben ihre Aktionen entsprechende Reaktionen der bestehenden Regierung zur Folge und Johanna gerät in Bedrängnis.

 

Sailer spricht in seinem Jugendbuch ein sehr wichtiges Thema an: die Abschaffung barer Zahlungsmittel. Das ist nicht nur „science fiction“.

Er möchte darüber informieren, welche Risiken die Nutzung digitaler Einrichtungen birgt und zum Nachdenken bewegen. Seine Mahnung verpackt er in die Erzählung um eine junge Frau und ihre Freunde, die aktiv ihre demokratischen Rechte nutzen.

Die Sprache, die er dazu benutzt, wirkt allerdings leicht antiquiert und entspricht vermutlich nicht den Lesegewohnheiten junger Leute. Sie ist nicht unbedingt geeignet, jugendliche Leser  zu interessieren und bis zum Schluss der Geschichte in Atem zu halten, was sehr schade ist; denn das Thema, das er gewählt hat, ist sehr wichtig und verspricht viel Potential. Aus diesen Gründen vergebe ich hier 3,5 Lesesterne.