Rezension

Direkt, geradeheraus - und viel zu schnell vorbei!

Leide! - Siegfried Langer

Leide!
von Siegfried Langer

Nachdem mein Lesejahr bisher ziemlich romanlastig war, brauchte ich jetzt unbedingt etwas richtig spannendes und habe meine Hoffnung auf Siegfried Langer und "Leide!" gesetzt - für mich das erste Buch des Autoren.

Und dann spürte ich bereits nach wenigen Seiten dieses Kribbeln, das langsam den Rücken heraufkriecht, wenn man merkt - das wird gut!

Auch der weitere Verlauf der Handlung hat mich nicht enttäuscht. Siegfried Langer schreibt sehr direkt und geradeheraus, oft gespickt mit Ironie, die er gekonnt in die Charaktere einbaut. Diese sind allgemein sehr bildhaft beschrieben, wenn mir persönlich auch die beiden Hauptcharaktere, Sabrina Lampe und Niklas Steg, etwas blass geblieben sind. Bei etwas über 270 Seiten ist neben der Handlung natürlich nicht mehr viel Raum für persönlichen Tiefgang - dennoch mangelt es beiden nicht an "Ballast": Niklas mit seinem Vater, der nach einem Schlaganfall noch pflegebedürftig ist und einer Mutter mit Demenz und Sabrina, geschieden mit Teenagertochter. Ich würde mir wünschen, dass wir beide noch einmal wiederlesen dürften, wodurch die persönlichen Hintergründe und Verknüpfungen weiter ausgelebt werden könnten - sollte ein Wiederauftreten der Protagonisten nicht geplant sein, hätte ich mir 100 zusätzliche Seiten gewünscht, um den entsprechenden Raum zu schaffen.

Dies ist allerdings schon alles, was es von meiner Seite an Kritik gibt, denn die Handlung ist gut durchdacht, noch besser ausformuliert und spannend zu lesen - ein echter Pageturner, der viel zu schnell vorbei war.

Für mich steht fest, dass ich unbedingt noch ein weiteres Buch von Siegfried Langer lesen muss!